61
Verschmutzungen durch Schiffe entstehen
zum Beispiel dadurch, dass beim Schiffs
betrieb anfallende Rückstände wie Schwer
ölaufbereitung, Bilgenöl, Schiffsmüll,
Schiffsabwasser, Ladungsrückstände wie
Öl, Chemikalien- und andere Ladungsreste
auf See beseitigt werden. Weitere Ursachen
für Verschmutzungen können Emissionen
aus der Treibstoffverbrennung und giftige
Schiffsanstriche sein. Ein besonderes
Problem stellen fremde Mikroorganismen,
Tiere und Pflanzen (allen specles) dar, die
mit Ballastwasser eingeschleppt werden.
Verbot der Verklappung von Dünnsäure
1990 wurde die „Verklappung“ von Dünn
säure aus der Titandioxidproduktion in der
Deutschen Bucht endgültig eingestellt und
die Verbrennung organischer Abfälle auf der
Nordsee verboten. Die Verschmutzung der
Elbe durch die ehemaligen Industriegebiete
in der DDR und der Tschechoslowakei und
deren hohen Einträge an Quecksilber in die
Deutsche Bucht ging seit 1990 stark zurück.
MARPOL 73/78 zur Verhütung der
Meeresverschmutzung durch Schiffe
Mit dem Internationalen Übereinkommen
von 1973 zur Verhütung der Meeresver
schmutzung durch Schiffe (International
Convention forthe Prevention of Marine
Pollution from Ships, 1973- MARPOL
73/78) trat eine entscheidende internationale
Vereinbarung in Kraft, die die Einträge von
Schiffen in die Meere regelt.
Um die Bekämpfung von Verschmutzungen
zu intensivieren, wurde 1990 das internatio
nale Übereinkommen über Vorsorge,
Bekämpfung und Zusammenarbeit auf dem
Gebiet der Ölverschmutzung geschlossen,
das durch Verordnung vom
14. Dezember 1994 in Deutsch
land In Kraft gesetzt und durch das
Protokoll von 2000 auf andere
gefährliche Stoffe erweitert worden
Ist.
Öleinträge
Den Umgang mit dem Eintrag von
Öl In die Meeresumwelt regelt
MARPOL 73/78 (Internationales
Übereinkommen zur Verhütung
der Meeresverschmutzung durch
Schiffe der International Maritime
Organization (IMO)) In Annex I.
Für den deutschen Raum ist das BSH die
zuständige Verwaltungsbehörde zur
Verfolgung der Ordnungswidrigkelten nach
MARPOL Annex I.
In den letzten Jahrzehnten sind In techni
schen wie auch in gesetzlichen Bereichen
Fortschritte bei der Vermeidung von
Öleinträgen in die Meere erzielt worden. In
den letzten 25 Jahren haben viele Staaten
mit erheblichem technischem und finan
ziellem Aufwand Maßnahmen zur Über
wachung, Kontrolle und Strafverfolgung
Illegaler Öleinleitungen durchgeführt.
Daneben wurden die technischen Möglich
keiten der Bekämpfung von Öl In der
Meeresumwelt deutlich verbessert.
International waren es große Ölunfallereig
nisse wie der Unfall des Tankers EXXON
VALDEZ vor Alaska Im Jahr 1989 oder der
PRESTIGE vor Spanien (2002), die zu
verschärften Vorgaben für zum Beispiel
Neubauten von Tanker- und Massengut
schiffen durch die IMO führten. So sind
heute für Schiffsneubauten Doppelhüllen
konstruktionen vorgeschrieben, es wurde
der zeitlich befristete Welterbetrieb von
Einhüllentankern sowie regionale Verbote
des Transports von Schwerölen in Einhül-
Jahresbe rieht 2013
MARPOL