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Schutz der Meere gewinnt in den 80er-Jahren
an Bedeutung
ln den 80er-Jahren des letzten Jahrhun
derts häuften sich Vorfälle, die den Blick
auf die Meere lenkten. Das Seehundster
ben im Wattenmeer und die Algenplage in
Norwegen 1988 („Killeralge“ - Chrysochro-
mulina polylepis im Sommer 1988), die
vielen Fischen In den Fischfarmen das
Leben kostete, führten zu der Vermutung,
dass die Nordsee kippen würde.
den Arktischen Ozean verfolgt werden
konnten. Im April 1989 versank das
russische Atom-U-Boot KOMSOMOLEZ,
das mit einem Nuklearreaktor und zwei
nuklearen Torpedos ausgerüstet war, In
der Norwegischen See zwischen der
norwegischen Nordküste und der Bären
insel.
Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl
Ende April 1986 und die Einleitung radio
aktiver Abwässer aus den nuklearen
Wiederaufbereitungsanlagen In La Hague
am Englischen Kanal und in Sellafield an
der Irischen See lösten Untersuchungen
aus, die unter anderem erhöhte Konzen
trationen radioaktiver Substanzen In
Wasserproben, bei Fischen und in Sedi
menten nachwiesen. Die Meeresströmun
gen verfrachteten sie über so große
Entfernungen, dass deren Spuren bis in
Ölrückstände in den Hauptwasserstraßen
und die großen Tankerunfälle der AMOCO
CADIZ vor der Küste der Bretagne 1978
und der EXXON VALDEZ 1989 vor Alaska
bewirkten, dass Öl als Belastung für die
Meere mehr Aufmerksamkeit erhielt.
Am 1. November 1986 ereignete sich bei
der Firma Sandoz In Basel ein folgen
schwerer Großbrand, dessen Löschwasser
ein Fischsterben Im Rhein über hunderte
von Kilometern verursachte. Das Unglück
machte deutlich, dass die Flüsse einen
Das BSH
führt jährlich
Radioaktivitäts
messungen
in Nord- und
Ostsee durch -
an Bord der
VWFS ATAIR der
Radioaktivitäts-
überwachungs-
Container des
BSH.