Die Seekarte wird digital 49
Systeme über einen Bildschirm. Das
System verknüpft eine Vielzahl von
Sensordaten mit Daten des eigenen
Schiffes miteinander. Auf seinem ECDIS-
Blldschlrm sieht der Kapitän neben
seinem eigenen Standort, Kurs, Drift und
Fahrt das Ufer, Seezeichen und kann sich
durch Verknüpfung mit Radar und Auto
matischem Schiffsidentifikationssystem
(AIS) seine eigene Schiffsposition und
-bewegung im Verhältnis zu anderen
Schiffen anzeigen lassen. Das System
kann auftretende Hindernisse wie kreu
zende Schiffe erkennen und den Nautiker
warnen, sodass unter Berücksichtigung
der „Internationalen Regeln von 1972 zur
Verhütung von Zusammenstößen auf
See“ (Conventions of the International Re-
gulations of Preventing Collisions at Sea
- COLREGs) Ausweichmanöver und
Alternativrouten geplant und umgesetzt
werden können.
Ein Autopilot oder Bahnführungssystem
kann das Schiff automatisiert auf Kurs
bzw. der geplanten Route halten. Durch
Einbeziehung von Strömung und Wind
werden Versetzungen ausgeschlossen. In
Landnähe sind vielerorts differentielle
Korrekturdaten für das Globale Positionie
rungssystem (Differential Global Positio
ning System - DG PS) verfügbar, die
Positionierungsgenauigkeit wird damit auf
fünf Meter, manchmal bis zu einem Meter,
verbessert. Ein Positionssensor, der über
das Bahnführungssystem mit der Ruder
maschine verbunden ist, kann das Schiff
auf einer genauen Bahn (Track) zum
nächsten Ziel führen. Solche Bahnfüh
rungssysteme sind lernende (adaptive)
Systeme, die Beladungszustand, Tiefgang
und die Verdrehung des Schiffs um die
Querachse sowie Wetterlage und Verhält
nisse auf See in die Ruderlagen einbe
ziehen.