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Full text: Die Entwicklung der maritimen und allgemeinen Meteorologie im Bereich der 1868 gegründeten Norddeutschen und später Deutschen Seewarte

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Wetterkarte", Die Anfertigung derartiger Wetterkarten nachte eine 
straffe Organisation des V/etternachrichtenwesens erforderlich. Der 
schon lö69 durch v.FREEDEN ausgesprochene Plan, die Deutsche See 
warte zum Mittelpunkt des "meteorologischen Telegraphendienstes" zu 
machen, um von Hamburg aus durch einen internationalen Austausch 
der telegraphisch übermittelten Wetterbeobachtungen alle Interessen 
ten in Europa über das Wetter zu informieren, fand nun eine prakti 
sche Losung. Börsen, Reeder und Zeitungen sowie Assecuranzbörsen ver 
mochten aus den Wetternachrichten und -Vorhersagen Nutzen zu ziehen. 
Schwierigkeiten bei der telegraphischen Übermittlung von Wetterkar 
ten an Zeitungen in anderen Städten Deutschlands überwand die Abtei 
lung III durch die Anwendung einer eigenen Erfindung aus dem Jahre 
1877 - der "autographierten Wetterkarten". Mit Hilfe eines Analysen 
schlüssels (wie der moderne Wetterdienst ihn im Prinzip heute noch 
verwendet) konnten die Zeichner der Zeitungen die Isobaren in Wet 
terkarten einfügen. Sobald die ständige Übermittlung von Wettermel 
dungen aus den europäischen Gebieten durch Einzel- oder Sarameltele- 
gramme zu der Wetternachrichtenzentrale Deutsche Seewarte gesichert 
war, vermochte die Abteilung III natürlich auch den Sturmwarnungs- 
dienst für die deutschen Küsten selbst wahrzunehmen. Seit 1855 gab 
das durch Admiral FITZROY ursprünglich als Depaifcacnt des Handels 
ministeriums gegründete Meteorological Office Sturmwarnungen für 
die Nordseeküsten Groß-Britanniens heraus. Von 1865 bis 1874 er 
gingen Sturmwarnungen an die preußischen Häfen durch das Preuß. 
Met.Institut. Vom Jahre 1876 an übernahm dann jedoch die Abt. III 
der Deutschen Seewarte den Sturmwarnungsdienst für alle deutschen 
Küsten, so wie es in der "Seewartengesetz" genannten "Kaiserlichen 
Verordnung über die Deutsche Seewarte" als Aufgabe gestellt wurde. 
Dadurch trat eine erhebliche Verbesserung der bis dahin nicht immer 
zufriedenstellenden Sturmwarnungen ein. 
KOPPEN sorgte in enger Zusammenarbeit mit Kapt.WAGNER und später 
DINKLAGE - den Leitern der Abt. I (Nautische Meteorologie) - für 
die Auswertung der Wetterbeobachtungen, die in den Schiffstagebüchern 
enthaltan waren. Er fertigte nachträglich gezeichnete "synoptische 
Wetterkarten des Atlantik". Es lag ja nahe, die auf der Seewarte 
immer reichlicher einlaufenden Schiffsbeobachtungen vom Nordatlan 
tik zu benutzen, um die Lücke über dem Meere auszufüllen, die sich 
in den bereits seit 1373 gezeichneten nachträglichen synoptischen 
Wetterkarten-des Leiters des Dänischen Meteorologischen Institutes -
	        
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