begann er mit dem Legen des kräftigen Fundaments für die Entwicklung
der deutschen Meteorologie zu einer später zeitweise zentral führenden
Stellung in Europa.
Meteorologie in der "Deutschen Seewarte" 1875 bis 1903
Der erste Direktor der Deutschen Seewarte, der Gelehrte und Nautiker
Professor Dr.Georg Balthasar v.NEUMAYER, begann sofort in einem be
deutend größeren Rahmen zu arbeiten. Ihm schwebte ja seit seinem Stu
dium in Göttingen bei GAUSS und LAMONT sowie in Anlehnung an die Ideen
MAURY's der Gedanke vor, in einem geeigneten Institut maritim-meteoro
logische und hydrographische Forschung sowie wissenschaftliche Instru
mentenprüfung zu betreiben jsum Nutzen der praktischen Schiffahrt. Die
Erforschung des Luft- und Weltmeeres im Dienste der Schiffahrt lag ihm
am Herzen. Sowohl der Meteorologe Prof.H.W.DOVE, damals Direktor des
Preuß.Meteorologisehen Instituts in Berlin,als auch die Kaiserliche
Admiralität unter Admiral A.v.STOSCH hatten diese Pläne unterstützt
und geraten zur Einrichtuiig einer "Zentralstelle für Sturmwarnungen,
Küstenmeteorologie upd Pflege der maritimen Meteorologie". Der Reichs
tag hatte daraufhin die Einrichtung dieser Zentralstelle beschlossen
unter der Bezeichnung "Deutsche Seewarte" mit Sitz in Hamburg und
stellte ihr die Aufgabe, "die Kenntnisse der Naturverhä1tnisse des
Meeres, soweit sie für die Schiffahrt von Interesse sind, sowie die
Kenntnisse der Witterungserscheinungen an den deutschen Küsten zu
fördern und zur Sicherung des Schiffsverkehrs zu verwerten".
Zunächst arbeitete die neugegründete Reichsanstalt "Deutsche See
warte" in dem gleichen Gebäude wie v.FREEDENS 1 s Institut - in dem
heute noch stehenden Hamburger Seemannshaus. Ab 1881 siedelte sie in
einen für sie errichteten Neubau auf den Stintfang über (1945 durch
Bomben zerstört). Der Einweihung des nachmals allen Hamburgern und
allen Seeleuten bekannten Hauses am Hafen wohnte Kaiser Wilhelm I.
bei und drückte dadurch sein Wohlwollen und Interesse an diesem In
stitut aus.
Sogleich nach Beginn der Tätigkeit verpflichtete der Direktor den
damals mit erst 30 Jahren schon durch einige Arbeiten rühmlichst be
kannt gewordenen Dr.Wladimir KOPPEN und übergab ihm die Abteilung III
"Pflege der Witterungskunde, der Küstenmeteorologie und des Sturmwarn