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ministeriura für Landwirtschaft), jedoch blieb stets eine Zusammenarbeit
zwischen allen in Hamburg tätigen Meteorologen im Bereich der meteorolo
gischen Gesellschaft und des geophysikalischen Kolloquiums bestehen.
In zahlreichen internationalen Kommissionen und Gremien arbeiteten Wis
senschaftler und Praktiker der Deutschen Seewarte mit, obwohl unmittel
bar nach dem Kriege jede Nation mit sich alleine recht viel zu tun hatte.
Offenbar fanden die maritim-meteorologisehen Arbeiten der Deutschen See
warte jedoch soviel Beachtung, daß die erste Tagung der internationalen
Kommission für maritime Meteorologie, die nach dem Kriege einberufen
wurde, 1932 Hamburg zum Tagungsort wählte. Viele Beschlüsse dieser CMM
gründeten sich auf Vorarbeiten und Vorschläge der Deutschen Seewarte.
In Hambufg fand 1930 auch die erste Tagung der Wetterflugstellen Deutsch-
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lands statt in Anerkennung beispielgebender Arbeiten der wissenschaftli
chen Wetterflugste1le der Deutschen Seewarte. Bei der internationalen '*■
Freibordkonferenz 1930 in London stellten die Arbeiten der Abteilung I
"über die Sturmhäufigkeit auf den Weltmeeren M eine wesentliche Grundlage
für einige Beschlüsse und Festsetzungen dar (ähnlich wie Arbeiten des
Seewetteramtes 1966 bei der Freibordkonferenz in London).
Schwierigkeiten durch knappe Haushaltsmittel
Die Zunahme der Beanspruchungen auf vielen Gebieten der maritimen sowie
allgemeinen Meteorologie und Aerologie führte 1932 zu einer erneuten
Umorganisation der Deutschen Seewarte, nachdem vorher eine Überprüfung
der Deutschen Seewarte durch das Verkehrsministerium im Jahre 1929 statt
gefunden hatte. Hierbei ergab sich zum ersten Male deutlich, daß es der
Reichsverwaltung nicht möglich war, Personal- und Mittelzuweisungen in lfc
dem großen Ausmaß zu gewähren, das nötig gewesen wäre, die Seewarte wei
terhin in ihrer führenden Stellung im Bereich der maritimen Wissenschaft
und Praxis zu erhalten, entsprechend der bisher gezeigten und zu erwarten
den Leistungen sowie entsprechend ihres internationalen Rufes. Nach dem
Tode von Admiral DOMINIK 1934 veranlaßte sein Nachfolger Admiral Dr.SPIESS '
im gleichen Jahr eine weitere Umorganisation. Abteilung III und Teile
von Abteilung I bilden die große Abteilung W. Obwohl die der Deutschen
Seewarte eigentümliche Vielseitigkeit des wissenschaftlichen und nautisch
technischen Stabes bei allen internationalen Zusammenarbeiten immer wieder
vorteilhaft zutage trat, ließ sich aber der Effekt aller Tätigkeiten ein
zelner Angehöriger in der nationalen und internationalen Arbeit doch
nicht auf die nunmehr von den anderen Anliegerstaaten des Atlantik er
reichten Höhen bringen. Bereits Ende 1928 mahnt die Direktorenkonferenz