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Full text: Die Entwicklung der maritimen und allgemeinen Meteorologie im Bereich der 1868 gegründeten Norddeutschen und später Deutschen Seewarte

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lichten es, nach einigen Versuchen in den Vorjahren 1925 einen Sturm- 
flutwarndiens t für die Nordseeküste und die Nordseehäfen einzuführen. 
Dabei arbeiteten die Abteilungen III (Wetterdienst)und G (Gezeiten) 
unter Oberregierungsrat Dr.RAUSCHELBACH eng zusammen. Viele Meteorolo 
gen der Abteilung III begannen sich mit den Gedanken von V.BJERKNES 
bezw. der Fronten- und Luftmassenanalyse zu beschäftigen. Die vorhandenen 
Hoffmeyerkarten wurden rückblickend nochmals nach "modernen Methoden" 
analysiert. Uber die Ergebnisse dieser Studien und die Analysen der 
aktuellen Karten fanden an jedem Tage Besprechungen in Gegenwart aller 
im Dienstgebäude befindlichen Meteorologen statt. Dieser sogenannte 
"Bjerknesdienst" setzte sich ab 1922 fort und mag womöglich der Ursprung 
der heutigen "Wetterbesprechung" gewesen sein. 
Die wissenschaftliche Durchdringung der Wettervorhersageprobleme, sowie 
der maritimen Klimatologie und Instrumentenkunde fand damals eine deut m 
liehe Förderung - sicherlich beeinflußt von dem durch weite Seefahrten 
und Flüge (darunter mit Zeppelinen) sowie internationale Zusammenarbeit 
erworbenen Weitblick zahlreicher Meteorologen. Die "weite Welt war ihr 
Feld". 
1926 ging der Präsident H.CAPELLE in Pension. Admiral DOMINIK erhielt 
die Leitung der Deutschen Seewarte. 
Vertiefung der meteorologischen Dienste der Deutschen 
Seewarte ab 1926 bei Verknappung der Haushaltsmittel 
In den Kolloquien, bei täglichen Wetterbesprechungen, bei den Arbeiten 
der einzelnen Dienstzweige kam damals stets die neue Fachliteratur zur 
Sprache, die in der wohl ausgestatteten Bibliothek zur Verfügung stand 
Die Arbeiten SEILKOPF's über Ze1lularströmungen und den "Strahl ström", 
die Arbeiten RODEWALD's über das "Dreimasseneck", SCHERHAG's über die 
Höhenströmungen und die Konstruktion der Vorhersagekarte, die Konstruk 
tionen bezw. Verbesserungen von Sichtmeßgeräten (WIGAND 1930), Schleu 
derthermometern, Aneroidbarometern für den Bordgebrauch, von Flugzeug 
und Ballon-Meteorographen, ersten Radiosonden (LANG), Wolkenspiegeln 
(AHLGRIMM) und Wolkenaufnahme-Automaten (GEORGl) zeugen von der großen 
Regsamkeit der Angehörigen in der meteorologischen Abteilung und den 
entsprechenden Gruppen der Deutschen Seewarte während dieser Zeit. 
Von Seiten der Abteilung I erfolgte 1927 durch Kapt.Peter PETERSEN die 
Einführung eines neuen Verfahrens zur Bestimmung der Windstärken auf 
r ec. Die seinerzeit (1806) vom englischen Admiral BEAUFORT angegebenen
	        
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