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Full text: Die Entwicklung der maritimen und allgemeinen Meteorologie im Bereich der 1868 gegründeten Norddeutschen und später Deutschen Seewarte

Die Entwicklung der maritimen und allgemeinen Meteorologie 
im Bereich der 1868 gegründeten Norddeutschen und später 
Deutschen Seewarte 
Im Anfang des 19.Jahrhunderts setzt steigendes Interesse der Nau 
tiker und Wissenschaftler ein für die Beschäftigung mit Luft- und 
Meeresströmungen auf allen von Handelsschiffen befahrenen Ozeanen. 
In manchen Ländern untersuchten damals bereits Geographen und 
Meteorologen die Gegebenheiten des Wetterablaufs und Klimas über 
den Kontinenten, Die große Wetterabhängigkeit der Tiefwasserseg- 
ler von Wind, Wetter und Meeresströmungen ließ den dringenden 
Wunsch entstehen, genaue Übersichten über die atmosphärischen und 
hydrographischen Verhältnisse auch der ozeanischen Seewege zu er 
halten. Selbstverständlich erkannten zu Beginn des 19.Jahrhunderts 
führende Persönlichkeiten der Schiffahrt, Wissenschaft und Admi 
nistration die Notwendigkeit, meteorologische Beobachtungen auf 
See anzustellen, damit zunächst die Kenntnisse der atmosphärischen 
Erscheinungen im Bereich der Ozeane vertieft werden. Mit Hilfe 
zahlreicher Beobachtungen hoffte man zu einer Erklärung und Ordnung 
des vielfältigen und in einzelnen Seegebieten durchaus verschiede 
nen Geschehens zu kommen. Es wußten die verantwortlichen Wissen 
schaftler auch, daß wegen der Weiten der Ozeane die "laufende Na 
turerkundung der Erde ohne die ständige Mitarbeit des Berufssee 
fahrers unmöglich ist". 
In Europa führt daher der preußische Minister BEUTH 1833 Wetter 
bücher und geprüfte Instrumente für die Vornahme zuverlässiger Be 
obachtungen auf Schiffen der "preußischen Seehandlung" ein. Eine 
Nutzbarmachung der gesammelten Beobachtungen für nachfolgende Fahr 
ten unterblieb allerdings. Jedoch gaben die Lehrer der Navigations 
schulen mancherlei Hinweise auf das Wettergeschehen und dessen Wir 
kung auf die Schiffsführung an ihre Schüler weiter, so z.B. Charles 
RÜMKER in seinem "Handbuch der Schiffahrts-Kunde" (6.Aufläge 1857). 
Einen bedeutenden Fortschritt bringt dann M.F.MAURY 1843 durch sei 
ne Arbeiten. Er wurde 1842 zum Depotvorsteher für Seekarten und In 
strumente der USA-Marine ernannt. Hieraus entwickelte sich das 
(nautisch-meteorologisehe) Marine-Observatorium in Washington, das 
spätere Hydrographie Office. Ihm folgten 1854 der Holländer BOYS 
BALLOT und 1860 der Engländer FITZROY mit der Einrichtung entspre 
chender Observatorien.
	        
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