Wettermeldungen für die Luftfahrt gingen über den Flugfunksender Ham
burg-Fuhlsbüttel von der Deutschen Seewarte aus. Ab 1934 lief diese
Sendung über die Sender Quickborn-Pinneberg.
1919 übernahm Prof.Kurt WEGENER die Abteilung III und 1921 begann die
Abteilung M unter Prof.Alfred WEGENER, dem Bruder von Kurt, wieder mit
der Arbeit, Weitere 16 Meteorologen befanden sich damals in der See-
t
warte. Einige Drachenstationen unterstanden der Seewarte als ehemelige
Kriegseinrichtungen {Königsberg, Swinemünde, Cranz, Altenwalde, Hanno
ver,).Von ihnen wurden die Stationen Cranz und Altenwalde später auf
gelöst, während sich aus den Stationen Königsberg, Swinemünde-Stettin
und Hannover schließlich Flugwetterwarten entwickelten.
Reger wissenschaftlicher Gedankenaustausch kennzeichnet diese sonst
wirtschaftlich ungünstige Zeit, Das geophysikalische Kolloquium an der
Universität Hamburg wurde eingerichtet und bis 1934 im Sitzungssaal ^
der Deutschen Seewarte alle 14 Tage abgehalten, {A.WEGENER und CASTENS),
Die Drachenstation Groß-Borstel erfuhr eine Umwandlung in eine Meteo
rologische Versuchsstation (MVA). Mühevoll begann dann in Fuhlsbüttel
die Wetterflugstelle mit alten Kriegsflugzeugen die Fortsetzung der
Aerologie. Später 1931 siedelte die Meteorologische Versuchsanstalt in
ein neues Diensgebäude am Rande des Flugplatzes Fuhlsbüttel über
(Nach dem 2.Weltkrieg zieht dorthin ein Teil des Meteorologischen Ob
servatoriums. Das Gebäude wird 1968 abgerissen).
In der Zeit um 1921/22 wiesen die Brüuer WEGENER, KUHLBRODT und vor
allem SEILKOPF - wohl angeregt durch lebhafte Diskussionen mit den
Organisaitonen der Luftfahrt, Luftschiffahrt und Passagierschiffahrt -
auf die ihrer Meinung in naher Zukunft erforderliche meteorologische Bf^
treuung der bevorstehenden transozeanischen Luftfahrt hin. Es befanden
sich ja nicht nur einige im Flugwetterdienst während des Krieges geübte
Meteorologen im Bereich der Seewarte. K.WEGENER war selbst Flugzeug
führer, Dieser kühnen Vorausschau folgten sofort Überlegungen maritim-
aerologischer Art. KOPPEN hatte mit der maritimen Aerologie j a schon vor d
Kriege angefangen. Es wurden daher die Höhenwindmessungen mit Pilot
ballonen von Schiffen auf allen Routen intensiviert. Hierbei entwickelte
A.WEGENER und KUHLBRODT den seiner Zeit berühmten Schiffs-BalIon-Spie
gel theodo 1 i ten . Tatsächlich erwies sich später dieser erstaunlich früh
zeitig gefaßte Entschluß als richtig, Vorbereitungen meteorologischer
Art zu treffen für ein noch nicht vorhandenes System des maritimen Luft
verkehrs. In einer beispielhaften Zusammenarbeit mit den Reedereien baute