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Full text: Die Entwicklung der maritimen und allgemeinen Meteorologie im Bereich der 1868 gegründeten Norddeutschen und später Deutschen Seewarte

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in Hamburg erfährt sofort erhebliche Einschränkungen. Viele Meteorolo 
gen und Assistenten gingen in den Kriegseinsatz, wobei sie zahlreiche 
aerologische Stationen im Reich und den vorübergehend besetzten Gebie 
ten cinrichteten. Diese standen während des Krieges in einem gewissen 
Zusammenhang mit der Deutschen Seewarte. 
Meteorologie und Wetternachrichtendienst in der Deutschen Seewarte nach 
1918 
1919 kehren viele Angehörige der Deutschen Seewarte zurück und nahmen 
den alten Dienst wieder auf. Die Technik der Schiffahrt, die Navigation, 
die Meteorologie und Aerologie vor allem aber die drahtlose Telegraphie 
sowie die Fliegerei hatten inzwischen erhebliche Fortschritte erzielt. 
Diesen neuen Gegebenheiten mußte sich die Deutsche Seewarte unbedingt 
anpassen. Anderer seites lag die Hände 1sschiffahrt darnieder und die Er 
fordernis, nautische Meteorologie zu betreiben, schien nicht mehr sehr 
dringend. Die Seewarte gelangte in das Ressort des Reichsverkehrsminis 
ters, Admiral BEHM starb. Ihm folgte als Präsident der Geheime Oberre 
gierungsrat H.CAPELLE. Die Arbeiten auf dem Gebiet der Uberseeklimato 
logie erfuhren eine Beendigung. Ab 1887 waren 23 Bände mit übersee- 
klimatologisehen Beobachtungen und Berichten erschienen. Erst später 
im Jahre 1931 nimmt ein besonderes Referat diese Arbeiten wieder auf, 
die heute noch im Seewetteramt fortgeführt werden. 
Mit besonderem Eifer begann die Reorganisation des Funk-Wetternachrich- 
tendienstes. Erfahrungen aus dem Kriege aber auch jeweils die neuesten 
Entwicklungen der Funktechnik fanden Anwendung, wobei die Reichspost 
damals mit großer Anteilnahme an den fortschrittlichen Ideen der See 
warte auf diesem Gebiete bereitwillig Hilfestellung leistete. Es ge 
lang zum Beispiel zu aller Freude die anfangs nicht für möglich gehal 
tene Ferntastung der Wettersammelmeldungen von Hamburg bis zum Sender 
Königswusterhausen. In steter und eifriger Verbindung zu allen nach 
richtentechnischen Entwicklungen der Industrie - oft sogar diese an 
treibend - erfuhr die Einsammlung von Wettermeldungen einen immer größe 
ren Umfang. Ab 1924 gelangen direkte Funkaufnahmen nordamerikanischer 
Sammelwettersendungcn, Die Weitergabe aller eingesammelten Regional- 
WetterSendungen Europas, Nordamerikas später auch Südamerikas und von 
Schiffen des Atlantik sowie sogar des Pazifiks erfolgte in der Sendung 
"Meteo Central Europa". Damit versorgte die Wetternachrichtang¿uppe dei 
Deutschen Seewarte ganz Europa mit Wettermeldungen {BENKENDORFF, AHL- 
GRIMM). Erst 1936 übernahm der Reichswetterdienst diese Aufgabe. Funk-
	        
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