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Full text: Die Entwicklung der maritimen und allgemeinen Meteorologie im Bereich der 1868 gegründeten Norddeutschen und später Deutschen Seewarte

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ger Folge abzusetzen. 1910 bildete sich in der Deutschen Seewarte die 
"Zentrale für den Funk-Wetternachrichtendienst M , die alle anderen Wet 
terdienstorganisationen in Deutschland ähnlich versorgte, wie die seit 
1876 bestehende Zentrale destelegraphisehen Wetternachrichtendienstes 
der Seewarte, Die Funkwetternachrichtenzentrale bestand in stetigem 
technischen Ausbau als Einrichtung der Deutschen Seewarte bis 1936, 
Danach übernahm diese wichtige zentrale Aufgabe der "Reichswetter* 
dienst", 
Zur Erhöhung des Informationsgehaltes von Wetterbeobachtungen nahm die 
Deutsche Seewarte in die Wettertelegramme die Angabe für die Barometer- 
Tendenz auf (1911). über "die unperiodischen BarometerSchwankungen und 
deren Maß" kümmerten sich damals die Meteorologen in besonderem Maße, 
GUILBERT und der Seewartenmeteorologe GROSSMANN stellten die Wichtig 
keit der Barometertendenzen so wie der Lage und Bewegung von Barometer- 
Tendenzgebieten als recht wesentlich für die Prognose heraus. KÖPPEN 
setzte sich 1912 auf der Sitzung der internationalen aerologisehen 
Kommission in Wien mit seinem Vorschlag durch, das "Millibar" als Ein 
heitsgröße in der Meteorologie zu verwenden. 
Einige Jahre vor dem ersten Weltkriege - etwa zur Zeit, in der Admiral 
BEHM die Leitung der Deutschen Seewarte 1911 von Admiral HERTZ über 
nahm - befand sich die Meteorologie in der Deutschen Seewarte auf 
einem Höhepunkt - auch in internationalem Vergleich, Sowohl die nau 
tische Meteorologie, als auch die Maritime und Synoptische Meteorologie 
hatten ein hohes Leistungsniveau erreicht. Die Aerologie und Maritime 
Aerologie entwickelten sich lebhaft. Die Maritime Klimatologie sowie 
die Überseeklimatologie (vor allem die Klimatologie der Kolonialge 
biete) hatten große Förderungen durch die Meteorologen der Deutschen 
Seewarte erfahren, über die "Beziehungen zwischen Druck, Temperatur, 
Luftströmungen und Depressionsbahnen" herrschten nun brauchbare Vor 
stellungen (1892 bis 1914), "Graphische Darstellungen des Verhältnisses 
zwischen Druck, Temperatur und Höhe der Tropopause" (1912) hatten die 
Wissenschaftler der Deutschen Seewarte (vor allem KÖPPEN) für die in 
ternationale Kommission für wissenschaftliche Luftfahrt angefertigt. 
Die große Bedeutung des Unterschiedes zwischen Luft- und Wassertempe 
ratur für Vorgänge, die in den sich über Seegebiete bewegenden Luft 
massen geschehen, war voll erkannt (1890) und von KÖPPEN wissenschaft 
lich bearbeitet. Über die "Theorie der täglichen Periode der Wind 
stärke" herrschte Klarheit (1895).
	        
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