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Meereskunde
Die Arbeitsgruppe STRATEGY erörterte eine HELCOM-
Empfehlung, mit der die Grundsätze der nachhaltigen
Entwicklung stärker in die Arbeit eingebunden werden
sollen. Ein weiterer Punkt war die Entwicklung einer
Strategie zur stärkeren Einbindung von privaten und
öffentlichen Wirtschafts- und Finanzinstitutionen zur
Unterstützung der HELCOM-Arbeit.
In MONAS wurde die Neustrukturierung und Harmoni
sierung des Berichtswesens in Angriff genommen.
Angestrebt wird eine aktuelle Berichterstattung. Peri
odische Zustandsbeurteilungen, die bisher im Ab
stand von fünf Jahren angefertigt wurden, sollen aber
nicht gänzlich ersetzt werden. Der Berichtszeitraum
für umfassende wissenschaftliche Auswertungen soll
ausgedehnt werden. Aktuelle und schnelle Berichter
stattung im Internet und Jahresberichte mit Schwer
punktthemen sollen die periodischen Zustandsbeur
teilungen ergänzen. Mit sogenannten „Indikatoren”
wurden neue Darstellungsmöglichkeiten von Überwa
chungsergebnissen entwickelt. Einigung wurde darü
ber erzielt, Hintergrundwerte aus Zeiten oder Regio
nen fern von anthropogener Belastung als Kriterium
für die Bewertung von Überwachungsergebnissen zu
nutzen. Außerdem wurden erste Vorschläge für Hinter
grundwerte von Nährstoffen, Schadstoffen im Sedi
ment und Schadstoffen im Wasser erarbeitet.
SEA befasste sich vor allem mit der Umsetzung der
„Baltic Strategy" zur Verringerung der Meeresver
schmutzung durch Schiffe. Einheitliche Auslegungen
für HELCOM-Empfehlungen wurden erarbeitet. Sie
betreffen insbesondere den Umfang der Abgabe
pflicht für Rückstände aus dem Schiffsbetrieb vor Ver
lassen des Hafens und das Gebührensystem bei der
Benutzung von Hafenauffanganlagen (no-special-fee
System). Außerdem wurde eine HELCOM-Empfehlung
für die Richtlinien zur Ausrüstung vorhandener kleine
rer Schiffe mit Rückhaltesystemen für Schiffsabwasser
entwickelt.
London-Übereinkommen 1972
Das BSH beteiligte sich an der 22. Konsultationssit
zung der Vertragsparteien des weltweit geltenden
Übereinkommens über die Verhütung der Meeresver
schmutzung durch das Einbringen von Abfällen und
anderen Stoffen vom 29. Dezember 1972 (London-
Übereinkommen 1972).
Abfallspezifische Richtlinien für die Beseitigung von
Schiffen und für Baggergut (die letzten beiden von
insgesamt 8 Richtlinien) wurden fertiggestellt. Damit
gibt es jetzt Richtlinien für Baggergut, Fischabfälle,
Abfälle aus der industriellen Fischverarbeitung,
Schiffe, Plattformen oder sonstige auf See errichtete
Bauwerke, inerte, anorganische oder geologische
Stoffe, organisches Material natürlichen Ursprungs
und für sperrige Teile, die aus Stahl, Beton oder ähn
lichen Materialien bestehen.
Zwischenstaatliche Ozeanographische
Kommission (IOC) der UNESCO
Deutschland wird in der Zwischenstaatlichen Oze-
anographischen Kommission (IOC) durch das BSH
vertreten. Vom 20. bis 30. Juni 2000 fand in Paris die
33. Sitzung des Exekutivrats der IOC statt. Schwer
punkte der Beratungen waren:
- die Weiterentwicklung des Globalen Ozeanbeob
achtungssystems (GOOS) und sein Beitrag zum
Globalen Klimabeobachtungssystem (GOOS);
- die Festlegung einer lOC-Politik für den internatio
nalen Austausch ozeanographischer Daten;
- Wissenschaftsprogramme für schädliche Algenblü
ten (HAB) und für ein Integriertes Management der
Küstenzonen (ICAM);