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Full text: Jahresbericht 2000

Meereskunde 
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Target- und Non-Target-Screening 
organischer Schadstoffe in Wasser- 
und Sedimentproben 
Aufgrund der großen Zahl anthropogener organischer 
Verbindungen (über 18 Mio.) ist es notwendig, nicht 
nur die bekannten, in vielen Monitoringprogrammen 
geforderten organischen Schadstoffe in der Meeres 
umwelt zu bestimmen, sondern auch besonderes Au 
genmerk auf neue, bisher weniger beachtete Stoffe 
zu richten. 
Bei der Untersuchung organischer Schadstoffe sind 
Verbindungen mit Hetero-Atomen (Stickstoff, Phos 
phor, Chlor, Brom etc.) von besonderer Bedeutung; 
die Stoffe lassen sich z. T. aufgrund dieser Hetero- 
Atome in verschiedene Schadstoff-Klassen eingrup 
pieren (N-/P-Pestizide, Chlor-Kohlenwasserstoffe, 
bromierte Flammschutzmittel, zinnorganische Antifou 
linganstriche etc.). 
Atom-Emissions-Detektoren (AED) für die Gaschro 
matographie (GC) haben die bisher schwierige di 
rekte Bestimmung der Hetero-Atome in organischen 
Verbindungen wesentlich erleichtert. Der GC-AED 
erschließt völlig neue Möglichkeiten des Screenings. 
Bisher entnommene Umweltproben werden z. Z. mit 
den entwickelten Verfahren untersucht und ausge 
wertet. Hierbei werden oft über 1000 Substanzen 
in einer Probe unterschieden und teils auch identifi 
ziert. 
Um die bislang wenig bekannte Wirkung dieser Che 
mikalien auf die Meeresumwelt besser bewerten zu 
können, wurde das Projekt „ISIS“ initiiert. 
Identifizierung und toxikologische 
Bewertung sedimentgebundener 
Schadstoffe 
Bisherige Monitoring-Programme beschreiben entwe 
der nur biologische Effekte (biologisches Monitoring) 
oder bestimmen die Konzentrationen ausgewählter 
Schadstoffe (chemisches Monitoring). Ein kausaler 
Zusammenhang zwischen beiden ist selten bekannt. 
Hier knüpft das Projekt ISIS an. Vorgesehen ist, Sedi 
ment-Extrakte zu fraktionieren und die toxische Wir 
kung der einzelnen Fraktionen zu testen. Dies ist für 
die nationalen und internationalen Überwachungspro 
gramme von großer Bedeutung. 
Beteiligt an ISIS sind neben dem BSH, das für die Pro 
bennahme, Extraktion, Fraktionierung und Bestim 
mung einer Reihe von Ziel-Analyten verantwortlich ist, 
die Universität Hamburg und das Institut für Fischerei 
ökologie der Bundesforschungsanstalt für Fischerei. 
Im 1. Projektabschnitt (Januar 2000-2001) sollte eine 
einheitliche Extraktionsstrategie für das biotestgelei 
tete Screening entwickelt und bei ersten Proben an 
gewendet werden. In allen bisher untersuchten Pro 
ben konnten toxische Effekte nachgewiesen werden. 
Messung der Wassertrübung und des 
Seegangs bei Helgoland während der 
Orkane „Anatol“ und „Lothar“ 
Von Ende November 1999 bis Ende Januar 2000 
wurde mit verankerten Messgeräten die Wassertrü 
bung etwa 5 Kilometer südwestlich von Helgoland 
in einem tiefen und schlickfreien Gebiet registriert. 
Die Messungen erfolgten zeitgleich in Bodennähe 
(1,5 Meter über Grund) und in einer mittleren Tiefe von 
12 Metern. In der Nacht vom 3. auf den 4. Dezember 
1999 zog das Orkantief „Anatol“ über die Deutsche 
Bucht hinweg. Die Seegangsmessboje des BSH süd 
lich des Hafens von Helgoland registrierte am 3.12.
	        
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