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Meereskunde
Messnetz liefert Daten zur Überwachung von Nord-
und Ostsee auf mögliche Einträge künstlicher Radio
aktivität in das Meerwasser. Die Messgeräte sind in
stalliert auf sechs landgestützten Stationen (Küsten
festland, Inseln), fünf MARNET-Stationen (im Bereich
der AWZ) und vier mobil auf BSH-Schiffen. Die Mess
werte werden stündlich abgefragt und im Normalbe
trieb einmal täglich, im IMIS-Intensivbetrieb zweistünd
lich an das Bundesamt für Strahlenschutz übermittelt.
Die in den vergangenen Jahren bereits auf den land
gestützten Stationen eingeführte gammaspektroskopi
sche In-situ-Überwachung wurde auch auf der Station
„Fehmarnbelt-Großtonne“ eingerichtet.
Das Messnetz registrierte im Berichtsjahr keine außer
gewöhnliche künstliche Radioaktivität.
Seegangsmessungen
Im vergangenen Jahr betrieb das BSH fünf Seegangs
messstationen vor der deutschen Küste. Zwischen
der Seegangsdaten-Empfangsstation auf Helgoland
und dem BSH wurde eine automatische Online-Da-
tenübertragung per Telefonleitung eingerichtet. Damit
werden sowohl die aktuellen Messdaten der „Helgo-
land“-Boje als auch die Seegangsdaten der „Elbe“-
Boje (ehemalige Position von UFS ELBE) übertragen.
Für das KFKI-Projekt „Materialentnahme” wurde in der
Tromper Wiek im März eine Seegangsboje verankert.
Eine weitere Messstation wurde in Zusammenarbeit
mit der Universität Kiel temporär in der Süderpiep ein
gerichtet.
Abb. 11: Station Kühlungsborn. Die erhöhten Impulswerte sind natürlichen Ursprungs, hervorgerufen durch Radon-Tochter-Nuklide infolge
Regeneintrags. Sie können eine Aktivität von einigen 100 Bg/I erreichen, sind aber auf Grund ihrer kurzen Halbwertszeit nicht
von langer Dauer