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Full text: Jahresbericht 2000

Schifffahrt 
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der „Transmitting Heading Devices (THD)“ zu erarbei 
ten. Laut der Neufassung des Kapitels V des interna 
tionalen Schiffssicherheitsübereinkommens SOLAS der 
IMO sollen Schiffsneubauten mit 300 bis 500 BRZ ab 
Mitte 2003 mit solchen Anlagen zur Ermittlung und 
Übertragung des Schiffskurses ausrüstungspflichtig 
werden. Für diese Systeme gilt es, neue leistungs 
fähige und preiswerte Sensorkonzepte neben den tra 
ditionellen Systemen Magnetkompass und Kreisel 
kompass zu entwickeln. Die ersten Ergebnisse der 
Untersuchungen zur Eignung von Mehrantennen- 
GPS-Systemen für diese neue Anwendung von GPS 
sind vielversprechend. Die wachsende Bedeutung 
von Verfahren der Satellitennavigation zeigt sich auch 
in der Entwicklung neuer Anwendungen für alle Ver 
kehrsträger. Am deutlichsten wird dies vielleicht auf 
dem Gebiet der Navigation von Kraftfahrzeugen, die 
einen Massenmarkt bedient. Die Europäische Ge 
meinschaft hat auf die wachsende Bedeutung dieser 
Technologie mit dem geplanten Aufbau eines eigenen 
Satellitennavigationssystems „Galileo“ reagiert, das 
bereits 2008 voll betriebsfähig sein soll. Es ist zu er 
warten, dass auch in der Seeschifffahrt zukünftig ganz 
neue satellitengestützte Anwendungen entwickelt 
werden. 
AIS - Radiotransponder-System 
Am 1.7.2002 beginnt die Pflicht zur Ausrüstung mit 
dem Universal Shipborne Automatic Identification Sy 
stem (AIS). AIS ist ein computergestütztes Verkehrssi 
cherheitssystem, mit dessen Hilfe Schiffe schneller, 
zuverlässiger und genauer über aktuelle Fahrdaten 
anderer Schiffe Informiert werden können, als es die 
Radartechnik ermöglicht. 
Bevor AIS planmäßig ab 2002 auf allen Schiffsneu 
bauten zum Einsatz kommen kann, werden Radlo- 
transponder-Anlagen Im BSH geprüft und zugelassen. 
Mit AIS erhalten alle Schiffe, die mit einem solchen 
Radiotransponder ausgerüstet sind, von allen ande 
ren ausgerüsteten Schiffen Informationen über: 
- die Identität des Schiffs, 
- seine exakte Position, 
- seinen Kurs und seine Geschwindigkeit, 
- seine Vorausrichtung und Drehrate. 
Abb. 1: Informationsaustausch mittels AIS 
Erstmals können damit Informationen über die Position 
und Lage anderer Fahrzeuge mit sehr hoher Aktualität 
In navlgatorlsche Entscheidungen an Bord einbezo 
gen werden. Ebenso erleichtert die mögliche Identifi 
zierung eines Fahrzeugs die Kommunikation; ein all 
gemeiner Anruf wie „ship on my port slde“ wird der 
Vergangenheit angehören. 
Das AIS selbst enthält kein für die Navigation ersetz 
bares Display. Die vom AIS gelieferten Daten können 
aber In die vorhandenen bordeigenen Navigationssy 
steme Integriert und so dem Bordpersonal zugänglich 
gemacht werden. Insbesondere können AIS-Daten 
graphisch über das Radar-Display oder das Display
	        
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