Beobachten + Vorhersagen
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Hauptprobleme der Ostsee ist. Obwohl sich der Ein
trag von Phosphor bis zum Ende der 80-lger verrin
gerte, Ist die Abnahme In den letzten Jahren langsa
mer geworden. Ergebnisse zeigen, dass die Nähr
stoffkonzentrationen Im Meerwasser höher sind als
vor fünfzig Jahren. Während die Konzentrationen der
meisten Schwermetalle In lebenden Organismen sta
bil auf niedrigen Niveau bleiben oder sich gar verrin
gern, wächst die Besorgnis über eine steigende Zahl
von unbekannten chemischen Schadstoffen.
Das Berichtswesen der HELCOM soll neu strukturiert
und harmonisiert werden. Dazu wurden In der Ar
beitsgruppe MONAS (Monitoring and Assessment
Group) „Indikatoren“ zur jährlichen Darstellung zen
traler Überwachungsergebnisse erarbeitet. Künftig
sollen Indikatorberichte zeitnahe und wissenschaft
lich fundierte Informationen für Entscheidungsträger
liefern. Die Erstellung des ersten Indikatorberichtes
Ist für 2002 geplant.
Im September wurde auf einer HELCOM-Sonderkon-
ferenz der Verkehrs- und Umweltminister die Kopen
hagen-Erklärung verabschiedet. Mit der Erklärung
wurden vor dem Hintergrund jüngster Schiffsunfälle
neue Sicherheitsvorkehrungen für den Schiffsverkehr
In der Ostsee vereinbart. In der Arbeitsgruppe
„Seabased Pollution Group“ (HELCOM SEA) verstän
digte man sich daraufhin auf ein Maßnahmenpaket
zur Umsetzung der Kopenhagen-Erklärung. Fol
gende Maßnahmen sind dabei hervorzuheben: Eine
Expertengruppe wird In 2002 Einzelheiten der Errich
tung eines landgestützten automatischen Schlffslden-
tlflzlerungssystems (AIS-Monltorlng-System) In der
Ostsee beraten. Außerdem sollen durch eine umfas
sende Analyse der Im Ostseeraum bestehenden Vor
schriften zur Schiffssicherheit und zum Meeresum
weltschutz Schwachpunkte und Verbesserungs
möglichkelten festgestellt werden.
Daneben wurde Im Rahmen der Umsetzung der
„Baltic Strategy“ zur Verringerung der Meeresver
schmutzung der Entwurf einer HELCOM-Empfehlung
über die einheitliche Auslegungen der Vorschriften
zur Schiffsentsorgung erarbeitet.
Zwischenstaatliche Ozeanogra-
phische Kommission der UNESCO
Deutschland wird In der Zwischenstaatlichen Oze-
anographlschen Kommission (IOC) durch das BSH
vertreten. Die deutschen IOC-Aktlvltäten werden von
der Deutschen IOC-Sektlon (DIS) koordiniert. Den
Vorsitz In der DIS führt das Auswärtige Amt; die
Sekretariatsgeschäfte werden vom BSH wahrgenom
men.
Im Juli fand In Paris die 21. Sitzung der IOC-Vollver
sammlung In Paris statt. Schwerpunkt der Beratun
gen waren:
• die Neustrukturierung der meereswissenschaft
lichen Programme der IOC;
• die Weiterentwicklung des globalen Ozeanbeob
achtungssystems (GOOS) und sein Beitrag zum
globalen Klimabeobachtungssystem (GOOS);
Auszeichnung für langjährige Verdienste: Dieter Kohnke erhält die
Urkunde von IOC-Exekutiv-Direktor Dr. Patricio Bernal