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Beobachten + Vorhersagen
Bei den HCH-Isomeren hielt der rückläufige Trend
der vergangenen Jahre an; es wurden die niedrigs
ten Konzentrationen seit Beginn der Messungen vor
26 Jahren beobachtet. Besonders deutlich war die
Reduktion für das Insektizid Lindan (7-HCH), hier
wurde in den letzten drei Jahren ein Rückgang auf
ca. ein Fünftel der Werte von 1998 beobachtet.
Dass trotz der relativ niedrigen Konzentrationen eini
ger Schadstoffe im Wasser noch keine generelle Ent
warnung gegeben werden kann, zeigen die Konzen
trationen im Sediment und Schwebstoff. Hier sind
Anreicherungen gegenüber der Wasserphase von
10 6 und mehr zu beobachten.
Ein Schwerpunkt der Untersuchungen in 2001 war
die Bestimmung neuer, polarer Schadstoffe, insbe
sondere aus der Liste der in der EU-Wasserrahmen-
richtlinie aufgeführten prioritären Stoffe. Neue Schad
stoff-Klassen sind jetzt erfassbar, wodurch die Pa
lette der untersuchten Stoffe mit Hilfe eines neuen
Analysenverfahrens erheblich erweitert wird. Obwohl
einige der Stoffe (Simazin und Atrazin) bereits seit
einigen Jahren in Deutschland verboten sind, werden
Reste aus ihrem früheren Einsatz noch immer in der
Elbe und in der Deutschen Bucht gefunden.
Es wird deutlich, dass viele Stoffe in der Umwelt
langsamer abgebaut werden als ursprünglich ange-
—a-HCH -B-g-HCH
Zeitlicher Verlauf der Hexachlorcyclohexan (d, y-HCH) Konzentrationen in der Deutschen Bucht