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Beobachten + Vorhersagen
Radioaktive Substanzen
Überwacht werden künstliche Radionuklide in Was
ser, Schwebstoff und Sediment. So können mögliche
Einträge aus kerntechnischen Anlagen erkannt bzw.
langfristige Veränderungen der Kontamination in
Nord- und Ostsee beobachtet werden.
Folgende Radionuklide werden schwerpunktmäßig
gemessen:
• Cs-134 (Halbwertzeit T = 2,5 a)
• Cs-137 (T = 30 a)
• Sr-90 (T = 29 a)
• Tc99 (T = 213 000 a)
• Tritium (T = 12 a)
• Pu-239, 240 (T = 24 000 bzw. 6 500 a)
• Pu-238 (T = 88 a)
• Am-241 (T = 433 a).
Im Wasser der Nordsee liegt die Kontamination mit
Cs-137 und Sr-90 inzwischen nur noch gering über
dem infolge atmosphärischer Kernwaffentests der
sechziger Jahre im Oberflächenwasser des Nordat
lantiks vorhandenen Hintergrundwert. In der Ostsee
ist aufgrund des sehr geringen Wasseraustausches
mit der Nordsee nach wie vor ein vergleichsweise
hohes Niveau von Cs-137 durch Reste des Fallouts
von dem Reaktorunfall von Tschernobyl 1986 festzu
stellen. Die Strahlenexposition des Menschen durch
den Verzehr von Fischen oder anderer Meeresfrüchte
aus Nord- und Ostsee beträgt weniger als 1 Prozent
der natürlich bedingten Strahlenbelastung.
Schwermetallkonzentrationen
So gut wie alle Spurenmetalle kommen natürlich in
der Umwelt vor. Derzeit ist die natürliche Konzen
tration, die sogenannte Hintergrundbelastung, einiger
Spurenelemente in der Deutschen Bucht noch über
schritten. Die Konzentration des Zinks im Wasser der
mittleren Deutschen Bucht stieg von 1996 bis 2000
Position
2000
2001
Ostsee
Sr-90
Cs-137
Sr-90
Cs-137
Schleimündung
9,3
47,7
8,1
38,7
Fehmarnbelt
9,2
57,8
9,8
52,9
Neustädter Bucht
8,7
62,1
9,5
57,4
Darßer Schwelle
8,3
62,1
9,5
57,4
Arkona Becken
Nordsee
Borkumriff
Ehemals UFS Elbe
Mittelwerte der Aktivitätskonzentrationen von Sr-90 und Cs-137 im Oberflächenwasser einiger Stationen in der Nord- und Ostsee in den
Jahren 2000 und 2001 (Werte in Bq/m 3 = Becquerel, Einheit der Aktivität ionisierender Strahlung)