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Full text: Jahresbericht 2001

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Beobachten + Vorhersagen 
Salzgehalt von über 35*) auf ein kleines Areal be 
grenzt, welches direkt an den Einstrom vom Atlantik 
durch die Falr-Isle Passage zwischen Schottland und 
den Shetland Inseln gekoppelt Ist. Dort wurden Im 
Juli maximale Salzgehalte von 35,1 beobachtet. Im 
Sommer 2001 wurde In der Südlichen Nordsee kein 
Einstrom atlantischen Wassers durch den Englischen 
Kanal erfasst. Die Deutsche Bucht weist verglichen 
mit den langjährigen Mittelwerten für den Juli einen 
um 1-2 niedrigeren Salzgehalt auf, hervorgerufen 
durch erhöhte Abflüsse der kontinentalen Flüsse. 
Durch erhöhte Flusseinträge Ist die Zone stärkerer 
horizontaler Salzgehaltsgradlenten In der Deutschen 
Bucht weit nach Westen verschoben und dadurch 
sind größere Telle der Deutschen Bucht und vor der 
jütländlschen Küste stärker anthropogen beeinflusst. 
Für den Ausstrom von Ostseewasser zeigten sich 
unterschiedliche Verteilungsmuster Im Norwegischen 
Küstenstrom: unmittelbar vor der Norwegischen 
Küste - über der Norwegischen Rinne - sind deutlich 
niedrigere Salzgehalte (bis zu 28) zu beobachten; 
am Ausgang des Skagerrak, In Richtung zentraler 
Nordsee (über der Fischer- und Flngbank sowie über 
dem Utslragrund) sind die Salzgehalte dagegen bis 
zu 1 höher. 
Anhand der seit 1968 erscheinenden wöchentlichen 
Karten der Oberflächentemperaturen von Nord- und 
Ostsee lässt sich das Jahr 2001 In einen langjähri 
gen kllmatologlschen Bezug setzen. 
Nach der statistischen Einordnung der Oberflächen 
temperaturen der Nordsee war 2001 mit 10,4°C das 
sechstwärmste Jahr Im Beobachtungszeltraum 
1971-2001. Die Oberflächentemperaturen der Nord 
see lagen großräumig und mit Ausnahme des Früh 
jahrs ganzjährig deutlich über den kllmatologlschen 
*) Der Salzgehalt ist dimensionslos und wird international in der 
Practical Salinity Scale angegeben. Ein Salzgehalt von 35 ent 
spricht 35 g Salz pro Kilogramm Salzwasser. 
Mittelwerten. Der saisonale Temperaturanstieg Im 
Junl/Jull fiel 2001 mit 3,6 K um 50% höher aus als 
üblich und Initialisierte die bis Jahresende andauern 
de Warmanomalie. Im Oktober und November er 
reichten die Temperaturen neue Rekordhöhen von 
13,2 bzw. 11,0°C, wodurch die entsprechenden 
Rekordtemperaturen des Vorjahres eingestellt wur 
den. Damit blieb die bemerkenswerte Tendenz zu 
hohen Herbsttemperaturen erhalten, die seit den 
1990er Jahren beobachtet wird. 
Die Oberflächentemperaturkarten der Nordsee und 
der Ostsee werden als wöchentliche Analysen und 
monatliche Anomallekarten seit 1968 veröffentlicht 
und stehen Bundes- und Fandesbehörden, For 
schungsinstituten, Fischerei und Naturschutzorgani 
sationen und anderen Interessenten Im In- und 
Ausland Im Internet zur Verfügung. Spezialprodukte 
werden an wissenschaftliche Institute abgegeben. 
Das Geschehen In den Nordeuropäischen Schelf 
meere Ist eng verknüpft mit den großräumigen atmo 
sphärischen und ozeanographlschen Veränderungen 
der Nordhalbkugel, besonders des Nordatlantiks. Die 
Zufuhr von Wärme und Energie durch den Nordatlan 
tik nach Europa sind entscheidend für unser Klima. 
Das BSH hat mit den Beobachtungen des nordwärts 
gerichteten Transports von Wärme seit 1993 In einem 
langfristig angelegten optimierten Monitoringpro 
gramm zur Bestimmung dieser Transporte beigetra 
gen. Im Jahre 2001 wurde die Auswertung dieser 
Daten fortgesetzt und floss In eine erneute Monl- 
torlngrelse Im Sommer 2002 mit FS GAUSS ein. 
Untersuchungen zu den Mechanismen, die für die 
Größenordnung der Schwankungen verantwortlich 
sind, und Ihre Modellierung werden In einem vom 
BMBF als deutscher Beitrag zu CFIVAR geförderten 
Projekt fortgesetzt. Mit der gleichen Förderung wurde 
eine neue globale hydrographische Klimatologie an 
gefertigt, der hydrographische Atlas des Atlantiks 
steht vor dem Abschluss. Die Klimatologie hat bereits
	        
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