Partner der Seeschifffahrt
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Partner für Reedereien, Werften und Seeleute
Zur Sicherheit und Wirtschaftlichkeit der Seeschiff
fahrt beizutragen ist das wesentliche Anliegen des
BSH. Grundlage für diesen Aufgabenbereich sind
unter anderem das Seeaufgabengesetz, das Schiffs
sicherheitsgesetz, das Schifffahrtsanpassungsgesetz
und das Flaggengesetz, internationale Übereinkom
men sowie nationale und europäische Richtlinien und
Verordnungen.
Förderung der deutschen
Handelsflotte
Die deutsche Handelsflotte gehört zu den modern
sten und leistungsfähigsten der Welt. Mit der viert
größten Handelsflotte der EWR-Mitgliedsländer und
dem dritten Platz in der Weltcontainerschiffsflotte be
haupten deutsche Reeder seit Jahren einen hervorra
genden Rang. Das durchschnittliche Alter der Con-
talnerflotte von 4 Jahren garantiert darüber hinaus
technisch höchsten Standard.
Gleichzeitig jedoch Ist die deutsche Flotte erhebli
chem Wettbewerbsdruck ausgesetzt, der aus dem
globalen weltweiten wirtschaftlichen Umfeld resultiert.
Hohe deutsche Sozial- und Einkommensstandards
haben ebenso wie steuerliche Rahmenbedingungen
die Kostenbelastung der deutschen Flotte Im Verhält
nis zu anderen Flotten, die In den Genuss weit güns
tigerer Rahmenbedingungen gelangen, kontinuier
lich wachsen lassen. Es stellte sich daher immer
dringender die Notwendigkeit, der deutschen Han
delsflotte ein Kostenumfeld zu eröffnen, dass einen
Betrieb von Schiffen unter deutscher Flagge bzw. ein
deutsches Schiffsmanagement ermöglicht. Die Bun
desregierung hat daher seit über 10 Jahren gezielte
Fördermaßnahmen ergriffen, in die das BSH einge
bunden Ist.
Mit der Einführung des Internationalen Seeschiff
fahrtsfahrtsregisters (ISR) im Jahre 1989 beschrift
der Deutsche Bundestag im Konsens einen neuen
Weg, um den Kostendruck der deutschen Flotte zu
mindern. Auf Schiffen, die im ISR registriert sind,
können ausländische Seeleute zu Heuern beschäftigt
werden, die nach dem Niveau Ihres Heimatlandes
auf entsprechenden Tarifverträgen basieren. In das
ISR eingetragen werden können Schiffe, die In einem
deutschen Schiffsregister eingetragen sind, die deut
sche Flagge führen und die Im Internationalen See
verkehr eingesetzt werden. Die Schiffsregister wer
den bei den Amtsgerichten geführt und enthalten
alle eigentums- und vermögensrechtlich relevanten
Daten, vergleichbar einem Grundstück. Das ISR wird
beim BSH geführt. Das ISR ist also nicht zu verglei
chen mit den sonstigen Internationalen oder auch
Offenen Schiffsregistern, die Schiffen aller Nationali
täten grundsätzlich offen stehen. Mit der Eintragung
In das ISR sind auch keine steuerlichen oder sonsti
gen Vergünstigungen verbunden. Es hat ausschließ
lich Auswirkungen auf die relevanten Grundlagen der
Fohngestaltung ausländischer Besatzungsmitglieder.
Die Bedeutung des ISR für die deutsche Handels
flotte wird aus der Zahl der eingetragenen Schiffe
deutlich: Am Jahresende 2001 waren 372 Schiffe mit
6,2 Mio. BRZ eingetragen.
Flankierend hat die Bundesregierung weitere Schritte
eingeleitet, um die Wettbewerbsfähigkeit der deut
schen Handelsflotte Im globalen Mark: zu verbes
sern. Sie orientiert sich hierbei Insbesondere an den
Maßnahmen, die auch andere Staaten der Europä
ischen Union ergriffen haben. Mit dem Ziel, eine har
monisierte Förderung der Schifffahrt Innerhalb der
EU ohne Wettbewerbsverzerrungen sicherzustellen,
hat die Europäische Kommission Inzwischen Richt
linien über Beihilfen für die Schifffahrt erlassen.
Neben bestimmten besonderen steuerlichen Rah
menbedingungen gehört hierzu die Förderung der
Ausbildung auf Handelsschiffen unter deutscher
Flagge. Hierdurch soll zum einen der notwendige
Bestand an deutschen Seeleuten für Schiffe unter