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Full text: Jahresbericht 2003

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Beobachten + Vorhersagen 
Sauerstoffsättigung in der Deutschen Bucht 
Radioaktive Substanzen 
Künstliche radioaktive Stoffe gelangen seit Beginn 
des Atomzeitalters weltweit in die Meeresumwelt: 
zunächst infolge des Fallouts der atmosphärischen 
Kernwaffentests in den fünfziger und sechziger Jah 
ren, später aufgrund von genehmigten Ableitungen 
aus kerntechnischen Anlagen, aber auch aus dem 
Unfall von Tschernobyl (1986). Die wesentlichen 
Quellen der Nordsee waren während vieler Jahre die 
Wiederaufbereitungsanlagen von Sellafield (GB) und 
La Hague (F), deren Abwässer durch die Meeres 
strömungen in die Nordsee bzw. Deutsche Bucht 
transportiert werden. Mittlerweile sind die stärksten 
Quellen für die Nordsee das Sediment der Irischen 
See und der Ausstrom aus der Ostsee durch die 
dänischen Meerengen. Diese Quellen geben zeitver 
zögert die Einleitungen von Sellafield bzw. den 
Tschernobylfallout weiter. Überwacht werden künstli 
che Radionuklide in Wasser, Schwebstoff und Sedi 
ment. 
Im Wasser der Nordsee lag 2003 die Kontamination 
mit Cs-137 (Halbwertszeit T = 30 a) und Sr-90 
(T = 29 a) nur noch gering über der infolge atmos 
phärischer Kernwaffentests der sechziger Jahre im 
Oberflächenwasser des Nordatlantiks vorhandenen 
Konzentration. In der Ostsee ist aufgrund des sehr 
geringen Wasseraustausches mit der Nordsee nach 
wie vor ein hohes Niveau von Cs-137 durch Reste 
des Fallouts von dem Reaktorunfall von Tschernobyl 
1986 festzustellen. 
Die Strahlenexposition des Menschen durch den 
Verzehr von Fischen und anderen Meeresfrüchten 
aus Nord- und Ostsee beträgt nur einen Bruchteil der 
natürlichen Strahlenbelastung. 
Schwermetallkonzentrationen 
So gut wie alle Spurenmetalle kommen natürlich in 
der Umwelt vor, einige sind als essentielle Spuren 
elemente unentbehrlich für die Existenz von Pflanzen 
und Tieren. Derzeit ist die natürliche Konzentration, 
die sogenannte Hintergrundkonzentration, einiger 
Spurenelemente im Wasser und im Sediment der 
Deutschen Bucht aufgrund anthropogener Einträge 
weiterhin überschritten. 
Im Jahr 2003 wurden weder im Wasser, noch im 
Sediment der Deutschen Bucht, ungewöhnlich hohe 
Konzentrationen von Schwermetallen beobachtet. 
Dem außergewöhnlichen Elbehochwasser im Som 
mer 2002 folgte ein sehr trockener Sommer 2003. So 
war der Oberwasserabfluss der Elbe im September 
2003 z.B. an der Messstelle Neu Darchau geringer 
als die Hälfte des langjährigen Mittels. Diese Umkeh 
rung der Verhältnisse mit entsprechend geringen 
Abflüssen führte 2003 zu leicht höheren Schadstoff 
konzentrationen in der inneren Deutschen Bucht. 
Denn aufgrund der geringeren Wassermengen ver 
ringerte sich auch die Verdünnung der Schadstoffe. 
Demgegenüber hatten 2002 die enormen Wasser 
mengen die Schadstofffrachten, die die Elbe aus
	        
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