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Full text: Jahresbericht 2003

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Beobachten + Vorhersagen 
Finnischen Meerbusen mit erheblichen Schwierigkei 
ten zu kämpfen hatte. Insgesamt war bereits eine 
Fläche von etwa 190 000 km 2 eisbedeckt, 18000 km 2 
mehr als durchschnittlich zum Vereisungsmaximum 
im Zeitraum 1971 bis 2000 erreicht wurde. Dieses fiel 
dann nach weniger heftigem Verlauf des Eiswinters 
und zeitweise windbedingter Verringerung der eisbe 
deckten Flächen auf den 5. März. Die Eisausdeh 
nung erreichte einen Maximalwert von 232000 km 2 . 
Er liegt 50 000 km 2 über dem durchschnittlichen Wert 
von 172000 km 2 . 
Die Herausgabe des Amtsblattes „Eisberichte und 
Eiskarten“, mit denen das BSH über die Eislage im 
gesamten Ostseeraum und an der Nordseeküste 
berichtet, begann bereits am 15.11.2002 (Vorjahr 
6.12.), zwei Wochen früher als durchschnittlich. Sie 
endete nach 129 Berichtsausgaben (Vj. 105) wie 
durchschnittlich am 26. 5. 2003 (Vj. 14. 05.). 
Weitere Arbeitsschwerpunkte waren: 
• ganzjährige Ausstrahlung von Eis-(berg)karten des 
kanadischen Eisdienstes bzw. der International 
Ice Patrol (U.S. Coast Guard) für die Neufundland 
bankregion über den Sender Offenbach/Pinneberg 
des Deutschen Wetterdienstes (DWD). 
• die Beratung deutscher Reedereien mit Schiffen in 
den Polarregionen. 
• Bereitstellung von Daten über die Eisverteilung in 
der Ostsee für das Seegangsvorhersagemodell 
des DWD. 
Im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit war 
der Eisdienst eingebunden in den deutsch-polni 
schen Grenzvertrag, die Ostsee-Eistagung (BSIM - 
Baltic Sea Ice Meeting) und die International Ice 
Charting Working Group (IICWG). In Zukunft wollen 
die Ostsee-Eisdienste noch enger Zusammenarbei 
ten. Wesentliches Ziel ist dabei, ein Paket von aktu 
ellen Eisinformationsprodukten im Internet verfügbar 
zu machen und damit zu einer verstärkten Sicherheit 
der Eisnavigation beizutragen. Seit 2003 steht hierfür 
eine gemeinsame Webseite www.bsis-ice.de der 
Baltic Sea Ice Services zur Verfügung. 
Fernerkundung 
Fernerkundung (Remote Sensing) ist eine berüh 
rungslose Messmethode zur flächenhaften synopti 
schen Erfassung von Phänomenen an der Erd- und 
Meeresoberfläche (offene See und Übergangsbe 
reich Meer/Küste). Hierzu werden von Luftfahrzeu 
gen und Satelliten opto-elektronische Messinstru 
mente (in der Regel Scanner) und Mikrowellen-Sen- 
soren eingesetzt. Sie erfassen die Strahlung der 
Oberflächen in den Spektralbereichen des sichtba 
ren Lichts und des Infrarots sowie in bestimmten 
Mikrowellenfrequenzen. Daneben messen aktive 
Sensoren wie LASER und RADAR die Rückstreuung 
der ausgesandten Signale. Die gemessenen Roh 
daten werden durch angepasste Verarbeitungsver 
fahren in geophysikalische Daten und Bildprodukte 
umgewandelt. Die Fernerkundung ergänzt die her 
kömmlichen, meist zeitversetzten Punkt- oder Profil 
messungen von Schiffen oder festen Messplattfor 
men, erfasst aber in der Regel nur den oberflächen 
nahen Bereich der Wassersäule. 
Im Berichtsjahr wurden die hochaufgelösten Daten 
von 3233 Umläufen der NOAA-Wettersatelliten 12, 16 
und 17 empfangen, aufbereitet und archiviert. Dank 
der weitgehend automatischen Aufbereitung für die 
Eis- und Oberflächentemperaturkarten können die 
Standard-Datensätze bereits binnen einer Stunde 
nach Empfang weiter verwendet und beispielsweise 
als farbiges Sofortbild im Internet zur Verfügung ge 
stellt werden. 
Im Rahmen der EU/ESA-Initiative Global Monitoring 
for Environment and Security (GMES) beteiligte sich 
das BSH am CoastWatch-Projekt. Damit wird u.a. 
angestrebt, mit Hilfe der Daten des MERIS-Sensors
	        
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