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Full text: Jahresbericht 2003

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Offshore-Aktivitäten 
Hierzu werden den Antragstellern umfangreiche 
Untersuchungsprogramme auferlegt. Im Februar 
wurde vom BSH die erste Fortschreibung des 
„Standarduntersuchungskonzeptes für die Unter 
suchung und Überwachung der Auswirkungen von 
Offshore-Wlndenergleanlagen auf die Meeresumwelt“ 
(StUK) herausgegeben. Das StUK, das unter Mitwir 
kung zahlreicher Experten fortentwickelt wurde, setzt 
Mindeststandards für Umweltuntersuchungen durch 
die Antragsteller. Es gibt den Antragstellern einen 
verlässlichen Rahmen über die erforderlichen Unter 
suchungen der Schutzgüter Benthos, Fische, Vögel 
und Säuger In den verschiedenen Projektphasen 
(Basisaufnahme, Bauphase, Betrlebsphase, Rück 
bauphase). Vor dem Bau durchgeführte Untersu 
chungen (Basisaufnahmen) dienen der Beschrei 
bung des Ist-Zustandes und sind wesentlich für die 
Bewertung von möglichen Auswirkungen und Verän 
derungen In den späteren Projektphasen. 
Im August wurde vom BSH unter Mitwirkung zahlrei 
cher Experten aus dem In- und Ausland ein weiterer 
wichtiger Standard herausgegeben, der Mindestan 
forderungen für die geologischen und bautechni 
schen Voruntersuchungen für Gründungsarbeiten 
von Offshore-WEA-Fundamenten aufstellt. Mit diesem 
Standard „Baugrunderkundung“ legt das BSH ver 
bindliche und einheitliche Anforderungen für die 
Untersuchungen In den einzelnen Projektphasen fest. 
Die Vereinheitlichung dient der Rechts- und Investi 
tionssicherheit. Bisher gab es nur Standards ver 
schiedener Klasslflkatlonsgesellschaften und ein 
zelne Fachvorschläge. Die Arbeiten für ein übergrei 
fendes standardisiertes Schutz- und Sicherheitskon 
zept sind aufgenommen worden und sollen rechtzei 
tig vor Errichtung der ersten Anlagen In der AWZ, 
mithin Anfang 2005 abgeschlossen werden. 
Den Entwicklungsprozess begleiten Forschungspro 
jekte des Umweltbundesamtes sowie des Bundes- 
mlnlsterlums für Umwelt (z.B. Forschungsplattform 
FINO 1, dazu Seite 78). Allerdings können fast alle 
möglichen Auswirkungen nur In der Praxis an Im Be 
trieb befindlichen Anlagen untersucht werden. Erste 
Eindrücke aus den Untersuchungen Im benachbar 
ten Ausland werden aufmerksam verfolgt. Weder bei 
den schwedischen noch bei den drei dänischen 
Vorhaben, die In den letzten beiden Jahren verwirk 
licht worden sind, haben sich bisher gravierende 
negative Auswirkungen ergeben. Da dies jedoch 
noch nicht annähernd als gesicherte Erkenntnis gel 
ten kann, wird seitens des BSH ein stufenweiser Auf- 
bzw. Ausbau der Anlagenblöcke vorgegeben und 
von den meisten Antragstellern auch akzeptiert. Dies 
bedeutet, dass In den meisten Verfahren zunächst 
nur über Anträge auf Teilerrichtungsgenehmigungen 
entschieden werden muss, die kleinere Pilotphasen 
des Gesamtprojektes umfassen. 
Im letzten Jahr sind auch die Arbeiten an den vom 
Gesetzgeber vorgegebenen Steuerungs- und 
Planungselementen - Meeresschutzgebiete einer 
seits sowie spezielle Nutzungsgebiete für WEA ande 
rerseits - aufgenommen worden. Während das BMU 
In Vollzug des Netzes NATURA 2000 Verfahren für 
die Einrichtung von Meeresschutzgebieten durch 
führt, sind vom BSH vier Eignungsgebietsverfahren 
für Windenergieanlagen eingeleitet worden, die 2004 
Im Rahmen von Behörden-, Verbänden- sowie Öffent- 
llchkeltsbetelllgung u.a. In öffentlichen Anhörungs 
terminen weiterverfolgt werden. 
Rohrleitungen und Kabel 
2003 wurde eine weitere Transit-Gasrohrleitung von 
der dänischen Förderplattform „Tyra West E“ zur 
Plattform „F03-FB-1“ Im niederländischen Sektor der 
Nordsee genehmigt. Der Antragsteller spült die 
Pipeline auf dem deutschen Festlandsockel entlang 
einer ökologisch unbedenklichen Trasse In den 
Meeresboden ein. Damit steigt die Zahl der Transit- 
Rohrleitungen In der Nordsee auf sechs an.
	        
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