Seekarten und
mehr
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Seezeichen, Verkehrstrennungsgebiete, Fahrwasser,
Seegrenzen, Reeden, militärische Übungsgebiete,
Naturschutzgebiete sowie Kabel- und Rohrleitungen
sind bereits vollständig oder weitestgehend als Geo-
basisdaten in der NAUTHIS-Datenbank erfasst. Sie
werden ständig an Hand der Bekanntmachungen für
Seefahrer (BfS) der WSV und der Änderungsmittei
lungen anderer Institutionen aktualisiert.
Internationale Hydrographische
Organisation
Das BSH vertritt Deutschland in der Internationalen
Hydrographischen Organisation (IHO). Die Zusam
menarbeit innerhalb der IHO erfolgt In zentralen Aus
schüssen und In Reglonalkommlsslonen. Zusätzlich
wird unter dem Dach der IHO die bilaterale Zusam
menarbeit gefördert.
Strategic Planning Working Group (SPWG): Diese
Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Reform der
IHO. Schwerpunkte der Im Vorjahr begonnenen Ar
beit war auch 2003 die Konzipierung und der Entwurf
einer neuen Struktur, eine den heutigen und künfti
gen Anforderungen angepasste Aufgabendefinition
und ein daraus abgeleiteter Entwurf einer neuen
Konvention. Unter norwegischem Vorsitz wurden
rasche und konkrete Fortschritte erzielt. Geplant wird
u.a., für das IHO-Sekretarlat einen Generalsekretär
zu bestellen, um künftig effizienter arbeiten zu kön
nen; auch soll die Zusammenarbeit der IHO-Mitglie-
der mit Einrichtung eines jährlich zusammentreten
den Rates Intensiviert und gestärkt werden.
In der Legal Experts Group wurden die mit der Struk
turreform zusammenhängenden rechtlichen Fragen
behandelt.
WEND-Ausschuss (Worldwide Electronic Navigat
ional Chart Database): Für das elektronische Seekar
teninformationssystem ECDIS, dem von der IHO fest
gelegten Leistungsstandard, müssen die IHO-Mit-
gliedsstaaten die erforderlichen amtlichen digitalen
Kartendaten (Electronic Navigational Charts, ENCs)
entwickeln und vertreiben. Noch immer Ist die Ver
fügbarkeit von ENCs weltweit gering und hinkt weit
hinter den Erwartungen hinterher, die man vor acht
Jahren mit Vereinbarung der IHO-Standards verbun
den hatte. Mitursächlich sind dabei eklatante Mängel
In der Zusammenarbeit und Koordination zwischen
den ENC-Dlensten. So bringen einige Staaten, die
nicht In einem Regionalen ECDIS-Datenzentrum
organisiert sind, Ihre Daten zu unterschiedlichsten
Konditionen In den Verkehr, teils nur lokal, teils Inter
national, teils über verschiedene Reglonalzentren.
Erstmals befasste sich die turnusmäßige Tagung des
WEND-Ausschusses mit dieser Problematik. Eine
neugegründete WEND-Task Group, die der BSH-Ver-
treter leitet, soll Lösungen erarbeiten, wie die Rolle
der ECDIS-Regionalzentren gestärkt werden kann,
um die zersplitterten ENC-Dienste besser zu koordi
nieren und zu harmonisieren. Als konkrete Maß
nahme wurden 2003 die Aufgaben des WEND durch
neue WEND-Prlnzlplen präzisiert. Darin werden die
IHO-Mltglledstaaten aufgefordert, der Schifffahrt be
nutzerfreundliche Integrierte ENC-Dlenste anzuble-
ten.
Darüber hinaus gelang es, den ersten Entwurf eines
Schemas klelnmaßstäblger ENC-Zellen zu erarbeiten,
durch das der Schifffahrt schnell eine weltweite Über
deckung mit digitalen Übersichtskarten zur Verfü
gung gestellt werden soll. Der Entwurf wurde den je
weils zuständigen Regionalausschüssen zur Stel
lungnahme übersandt.
Der technische Ausschuss CHRIS (Committee on
Hydrographie Requirements for Information Systems)
befasste sich mit der Frage, wie In Zukunft die
Industrie stärker in die Arbeit der IHO eingebunden
werden kann. Mit der Empfehlung, anerkannte Inter