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Full text: Jahresbericht 2003

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Seekarten 
und 
mehr 
Seekarten und mehr 
Die Herausgabe amtlicher Seekarten und amtlicher 
Seehandbücher Ist In Deutschland nach dem See 
aufgabengesetz die Aufgabe des BSH. Das nauti 
sche Informationssystem des BSH umfasst für die 
europäischen Gewässer 510 Seekarten und 50 See 
bücher. Hinzu kommen kleinformatige Kartenserien 
für die Sportschifffahrt. Amtliche Seekarten und 
andere nautische Publikationen gehören zur Pflicht 
ausrüstung seegehender Schiffe und müssen stets 
auf dem neuesten Stand sein. Da nur aktuelle und 
zuverlässige Vermessungsdaten helfen, Gefahren für 
Schifffahrt und Umwelt zu verhindern, liefern fünf 
Vermessungs- und Wracksuchschiffe des BSH regel 
mäßig neue Informationen über die nautisch bedeut 
samen Veränderungen In Nord- und Ostsee. Verur 
sacht werden die Veränderungen durch Strömungs 
verhältnisse und Sedimentumlagerungen, so dass 
das BSH je nach den örtlichen Gegebenheiten syste 
matische Wiederholungsvermessungen in Abständen 
von 1 bis 30 Jahren vornimmt. Für die Durchführung 
seiner Aufgaben in Meereskunde, Seevermessung 
und Wracksuche sowie die Geräte- und Baumuster 
prüfung des technischen Prüflabors betreibt das 
BSH sechs Schiffe. Die technische Herstellung der 
Veröffentlichungen des BSH erfolgt in der BSH-eige- 
nen Druckerei. 
Seevermessung 
Seevermessung ist die topographische Aufnahme 
des Meeresbodens und der Wattflächen. Aber auch 
die Ortsbestimmung von Hindernissen, d.h. unbe 
wegten Objekten unter oder über der Wasserober 
fläche, zählt zur Seevermessung. 
Das Vermessungsgebiet des BSH erstreckt sich über 
die Hoheitsgewässer und die Ausschließliche Wirt 
schaftszone (AWZ) Deutschlands. Damit umfasst es 
eine Fläche von etwa 57000 km 2 ; dies entspricht 
einem Sechstel der Fläche Deutschlands. Sowohl die 
deutsche Bucht als auch die südwestliche Ostsee 
sind ausgesprochen stark befahrene Gewässer, die 
nur geringe Wassertiefen aufweisen und deren vieler 
orts sandiger Meeresboden ständigen Veränderun 
gen unterliegt. Eine zuverlässige Kenntnis der aktuel 
len Meerestopographie ist also von besonderer Be 
deutung für die Sicherheit und Leichtigkeit des See 
verkehrs. 
2003 führten das Vermessungsschiff KOMET und die 
Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffe 
ATAIR, DENEB und WEGA Seevermessungsarbeiten 
mit Insgesamt 16600 sm (30800 km) Lotungsprofllen 
In der Nordsee (20500 km) und In der Ostsee 
(10300 km) durch. Hierbei lagen die Schwerpunkte 
der Seevermessung für die Nordsee Im Bereich der 
Nordfriesischen Inseln; in der Ostsee wurde die Ver 
messung der Hauptschifffahrtswege und der Ansteu 
erungen zu den Haupthäfen auf der Grundlage der 
Kopenhagen-Deklaration der Helsinki-Kommission 
Intensiv fortgesetzt. 
Der In der Kopenhagen-Deklaration zugrundegelegte 
IHO-Standard fordert u.a., dass auf den Hauptschiff 
fahrtswegen Objekte ab der Größenordnung eines 
Würfels mit zwei Metern Kantenlänge flächen 
deckend erkannt werden. Dementsprechend wurden 
in der Ostsee zwei Fahrwassergebiete (nördlich 
Fehmarn und östlich Rügens) mit einer Fläche von 
250 km 2 hochauflösend, d.h. mit einem dichten Netz 
von Lotprofllen und mit Einsatz des Side Scan 
Sonars vermessen. Dies ermöglicht eine Kombina 
tion von Tiefenvermessung und Suche nach Objek 
ten auf dem Meeresboden. Eine vergleichbare Ver 
messung wurde 2003 auch In der Nordsee fortge 
setzt, wo der Terschelllng-Deutsche-Bucht-Weg un 
tersuchtwird. Bel solchen hochauflösenden Unter 
suchungen werden in großem Umfang neue Objekte 
entdeckt, daher hat die Zahl der 2003 untersuchten 
neuen Unterwasserhindernisse deutlich gegenüber 
den früheren Jahren zugenommen. Somit wird die 
Sicherheit der Seeschifffahrt durch das neue Ver 
messungsverfahren weiter erhöht.
	        
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