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Full text: Jahresbericht 2004

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Beobachten + Vorhersagen 
sind. Mittlerweile Ist mit zunehmender Tiefe wieder 
eine leichte Zunahme des partikelgebundenen Cd, 
Cu und Zn Gehaltes zu beobachten, was auf den Be 
ginn einer neuen Stagnationsperiode schließen lässt. 
Auf die Langzelttrends der hier untersuchten Metalle, 
hatte der Salzwasserelnbruch 2003 nur geringe Aus 
wirkungen. Die Schwermetallkonzentratlonen In den 
Sedimenten der westlichen Ostsee (BLMP-Statlonen) 
lassen bisher noch keinen gesicherten zeitlichen 
Trend erkennen (1998 bis 2004). Der Belastungs 
schwerpunkt „Altlast Lübecker Bucht“ wurde durch 
Abdeckung mit unkontaminierten Sedimenten einge 
dämmt. Eine Normalisierung In diesem Gebiet Ist für 
die Zukunft zu erwarten. 
Organische Schadstoffe 
Der überwiegende Teil der heute bekannten 18 Mio. 
chemischen Substanzen sind organische Verbindun 
gen. Ca. 20 000 besitzen Industrielle Bedeutung und 
werden in größeren Mengen hergestellt. Etwa 2000 
Verbindungen werden als umweltrelevant angesehen 
(Schadstoffe), weil sie giftig (toxisch) oder in der 
Umwelt beständig (persistent) sind und/oder sich In 
der Nahrungskette anreichern können (bloakkumu- 
llerbar). Das BSH bestimmte im Rahmen von zwei 
Monitoring-Fahrten bis zu 120 verschiedene Schad 
stoffe Im Seewasser, In Schwebstoffen und In Sedi 
menten 
Die meisten Schadstoffe lagen 2004 auf einem ähnli 
chen Niveau wie In den Vorjahren. So lag das In 
Schiffsanstrichen verwendete und in kleinsten Men 
gen hormonell wirksame TBT mit Konzentrationen 
zwischen 1 und 2ng/l im Küstengewässer noch 
Immer Im Bereich der toxikologischen Wirkschwelle. 
Bemerkenswert hoch waren erneut die Konzentrati 
onen verschiedener Herbizide; Insbesondere Atrazln 
war großräumig nachweisbar, obwohl dessen Anwen 
dung schon seit mehr als 5 Jahren in Deutschland 
verboten ist. 
2004 wurde deutlich, dass für einige Stoffe - z. B. für 
Llndan und seine technischen Nebenprodukte 
a-HCH und ß-HCH trotz der seit Jahren abnehmen 
den Trends In der Nordsee keine generelle Entwar 
nung gegeben werden kann. An einigen Stationen In 
der Inneren Deutschen Bucht wurden für a-HCH und 
ß-HCH höhere Werte als Im Jahr 2003 beobachtet, 
als die Konzentrationen auf weniger als ein Zehntel 
der Werte von 1980 gesunken waren. Als Ursache 
hierfür konnten um bis zu 10-fach höhere Konzentra 
tionen an a-HCH und ß-HCH In der Elbe Identifiziert 
werden, die nur durch einen Eintrag oder die Freiset 
zung von Altlasten erklärt werden können. Außerhalb 
des Einflussbereichs der Elbe wurden in der Deut 
schen Bucht keine erhöhten Werte beobachtet. 
Das BSH beteiligte sich Im Rahmen von zwei F+E 
Vorhaben an Untersuchungen Im Nordmeer mit FS 
Polarstern, um den weiträumigen Transport von 
Schadstoffen zu untersuchen und um Hintergrund- 
werte aus möglichst unbelasteten Gebieten zu erhal 
ten. Erste Ergebnisse zeigten, dass einige Schad 
stoffe selbst In den entlegenen Gebieten in unerwar 
tet hohen Konzentrationen Vorkommen, darunter die 
HCH-Isomere und das Herbizid Atrazln. Insgesamt 
wurden ca. 15 Schadstoffe Im Konzentrationsbereich 
von 2 bis 100 pg/L identifiziert. 
Im Untersuchungsgebiet der Ostsee lag die Belas 
tung mit organischen Schadstoffen auf dem Vorjah 
resniveau. Insgesamt konnten die deutlich zurückge 
gangenen Belastungen für HCH bestätigt werden. 
Auffällig war ein Anstieg der Konzentrationen der 
niedriger chlorierten PCB 28 und 52 Im gesamten 
Untersuchungsgebiet. Für die PAK konnte keine sig 
nifikante Änderung festgestellt werden. Die regiona 
len Unterschiede waren gering, als Ertragsquelle 
konnte nur die Oder für partikulär eingetragene 
Schadstoffe identifiziert werden.
	        
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