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Full text: Jahresbericht 2004

Beobachten + Vorhersagen 
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Beobachten und Vorhersagen 
Als zentrale Meeresbehörde des Bundes stellt das 
BSH qualitativ hochwertige und aktuelle Informati 
onen über die marine Umwelt bereit. Gesetze, 
Erlasse und Verwaltungsvereinbarungen bilden die 
Grundlagen für die meereskundllchen Aufgaben: 
• Wasserstandsvorhersagen und Sturmflutwarnun 
gen für die deutsche Nord- und Ostseeküste; 
• Gezeitenanalysen und -Vorausberechnungen; 
• Eisberichte und -karten sowie Routenberatung In 
eisbedeckten Seegebieten; 
• Karten der Oberflächentemperatur von Nord- und 
Ostsee; 
• Überwachung und Bewertung des physikalischen 
und chemischen Zustands von Nord- und Ostsee 
sowie der angrenzenden Meeresgebiete; 
• Prognose von Veränderungen Im marinen System, 
Beurteilung von deren Folgen und Warnung vor 
aufkommenden Gefahren; 
• Archivierung, Pflege und Gewährleistung einer 
kontinuierlichen Verfügbarkeit von Forschungs 
und Überwachungsdaten zur Beurteilung des 
Meereszustandes; 
• Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur sach 
gerechten Erledigung der Aufgaben. 
Wasserstände und Sturmfluten 
Rund um die Uhr verbreitet das BSH die Vorhersa 
gen für die Hoch- und Niedrigwasser an der deut 
schen Nordseeküste und für die Wasserstände an 
der Ostseeküste. Die Vorhersagen werden regel 
mäßig morgens und abends über Rundfunk bekannt 
gegeben; Sturmflutwarnungen werden bei Bedarf 
stündlich wiederholt. 
Besonders die tideabhängige Fahrt von Schiffen, die 
den maximal möglichen Tiefgang ausnutzen wollen, 
verlangt eine hohe Genauigkeit In der Wasserstands 
vorhersage. Daher werden für die Tideflüsse Unter 
elbe, Unterweser und Unterems jeweils spezielle 
numerische Modelle eingesetzt, um für die Verkehrs 
lenkung die Abweichungen vom mittleren Hoch- bzw. 
Niedrigwasser auf dem gesamten Revierbereich von 
See bis zum Hafen vorherzusagen. 
An der Nordseeküste erhalten die Verkehrszentralen 
der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, der Schiffs 
meldedienst und die Hafenämter alle sechs Stunden 
die Vorhersagen für die kommenden zwei Hoch- und 
Niedrigwasser In Ihren Aufsichtsbereichen. An der 
Ostseeküste werden die Vorhersagen den Verkehrs 
zentralen In Stralsund und Travemünde zur Verfü 
gung gestellt. Im Einzelnen werden Insgesamt 282 
Kunden - vornehmlich Betriebe und Ämter - durch 
ein telefonisches, rechnergestütztes Alarmierungs 
system vor erhöhten oder erniedrigten Wasserstän 
den gewarnt. 
Im Jahr 2004 ereigneten sich an der deutschen 
Nordseeküste drei Sturmfluten (Wasserstände von 
150 cm und mehr über mittlerem Hochwasser). Die 
höchste von Ihnen wurde am 18.11. 2004 registriert, 
und zwar mit Werten von 200 cm über mittlerem 
Hochwasser In Cuxhaven, 140 cm In Emden, 244 cm 
In Husum und 260 cm In Hamburg (Pegel St. Pauli). 
An der Ostseeküste kam es zu einer Sturmflut 
(Wasserstand von 100 cm und mehr über dem mitt 
leren Wasserstand). Sie trat am 23.11.2004 ein mit 
Werten von 125 cm über mittlerem Wasserstand In 
Kiel Holtenau und 140 cm In Koserow. 
Mit den Warndiensten der Niederlande und Polens 
sowie - Im Rahmen des Global Sea Level Observlng 
System (GLOSS) - mit dem Permanent Mean Sea 
Level Service am Proudman Oceanographlc 
Laboratory In Blrkenhead, UK, wurden Daten ausge 
tauscht. Das Im deutsch-polnischen Grenzvertrag 
verankerte jährliche Arbeitstreifen der Wasserstands 
und Eisdienste beider Länder fand Im Berichtsjahr In 
Gdynia statt.
	        
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