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Full text: Jahresbericht 2004

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Partner der Seeschifffahrt 
Schiffsvermessung 
Das BSH ist zuständig für die amtliche Vermessung 
aller deutschen Seeschiffe und auf Ersuchen anderer 
Vertragsreglerungen des „Londoner Schiffsvermes- 
sungs-Überelnkommens von 1969“ auch für auslän 
dische Seeschiffe. Ziel der Vermessung nach dem 
1982 In Kraft getretenen Übereinkommen ist die Er 
mittlung der Raumzahl zur Größenbestimmung von 
Seeschiffen. Die Raumzahlen, In Deutschland mit 
BRZ (Bruttoraumzahl) bzw. NRZ (Nettoraumzahl) be 
zeichnet, international GT (Gross Tonnage) bzw. NT 
(Net Tonnage), beschreiben ein bestimmtes umbau 
tes Volumen. Diese Raumzahl basiert auf Kubikmeter, 
ist aber selbst dlmenslonslos. 
Desweiteren gehört die vermessungstechnische 
Beratung von Werften, Ingenieurbüros und Reede 
reien hinsichtlich konstruktiver Besonderheiten der 
jeweiligen Schiffstypen zu den Aufgaben des BSH. 
Das Ergebnis der Vermessung wird in einem Schiffs 
messbrief dokumentiert, der für alle Seeschiffe, die in 
der Auslandsfahrt eingesetzt werden und die länger 
als 24 m sind, gesetzlich vorgeschrieben Ist. Für 
Schiffe die den Suez- oder Panamakanal durchfah 
ren, sind darüber hinaus jeweils gesonderte Kanal- 
Messbriefe erforderlich, da unterschiedliche Vermes 
sungsverfahren zugrunde liegen. 
Diese Raumzahl eines Schiffes Ist Grundlage vieler 
Regelungen, z.B. für die 
• Berechnung von Gebühren und Abgaben; 
• Einordnung des Schiffes In nationale und Inter 
nationale Vorschriften zu Schiffssicherheit, Schiffs 
besetzung, Meeresumweltschutz usw.; 
• amtliche Registrierung des Schilfes; 
• Statistiken In Schifffahrt, Schiffbau und Zuliefer 
industrie. 
2004 wurden nach den London-69-Regeln 65 Schiffs 
vermessungen mit einer Gesamt-BRZ von 434 000 
durchgeführt. Schiffsneubauten werden auch „vor 
Ort“ vermessen. Bel den heute üblichen Baureihen 
vermisst das BSH nur noch das „Typschiff“; bau- 
gleiche Schwesterschiffe werden anhand der einge 
reichten Unterlagen beurteilt. Zur Eintragung ins 
Schiffbauregister wurden 37 Baubescheinigungen 
ausgestellt. 15 Marinefahrzeuge wurden vermessen 
bzw. erhielten neue Messbriefe. Auf Grundlage der 
Suez- und Panama-Kanal-Verfahren wurden 
30 Messbriefe bzw. Zertifikate ausgestellt. Im Zusam 
menhang mit der Rückflaggung von Schiffen unter 
die deutsche Flagge wurden 120 Internationale 
Schiffsmessbriefe neu ausgestellt. 
Für die Registereintragung von Sportfahrzeugen wur 
den Im Berichtsjahr 210 Schiffsmessbriefe ausge 
stellt. Im Interesse der Eigner wird für die Ausstellung 
ein vereinfachtes Verfahren angewendet, in dem nur 
auf Unterlagen zurückgegriffen wird. 
Eine Besonderheit stellt die Tank- und Laderaumver 
messung auf See- und Binnenschiffen dar. Für Insge 
samt 88 Tanks mit ca. 190 000 m 3 wurden die 
Volumina berechnet. Die Bescheinigungen umfassen 
umfangreiche Inhaltstabellen, die auch in Abhängig 
keit zu unterschiedlichen Schwimmlagen des Schif 
fes (Trimm und Krängung) erstellt werden können. 
Im Rahmen seiner Mitarbeit In Internationalen Organi 
sationen hat das BSH In Zusammenarbeit mit dem 
BMVBW einen Änderungsvorschlag zur Größenbe 
stimmung offener Containerschiffe für die IMO erar 
beitet, mit dem Ziel, eine verbindliche Regelung zur 
Ermittlung der reduzierten Raumzahl für diesen 
Schiffstyp zu schaffen. 
Abwehr äußerer Gefahren auf See 
Am 1.7. 2004 traten die von der IMO erlassenen, 
neuen internationalen Regelungen zur Gefahrenab 
wehr auf See in Kraft, insbesondere der ISPS-Code 
(International Code for the Security of Ships and of
	        
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