82
Beobachten + Vorhersagen
Sedimenten und Biota. MON veröffentlicht dazu jähr
liche Berichte. Grundlage sind die in der ICES Da
tenbank gespeicherten Daten aus dem CEMP. Die
Optimierung dieser Berichte, die konzeptionelle Wei
terentwicklung der Datenhaltung und Datenprodukte
für eine optimierte Nutzung im Bewertungsprozess,
die Entwicklung einer Strategie zur Nutzung der vor
handenen Bewertungskriterien und die Weiterent
wicklung des Monitoringprogramms sind weitere
aktuelle Schwerpunkte der Arbeitsgruppe.
Im Biodiversity Committee (BDC) und der zugehöri
gen „Working Group on Environmental Impact of
Human Uses“ (EIHA) werden neben dem Themen
komplex „Arten und Lebensräume“ insbesondere
auch Fragen im Zusammenhang mit menschlichen
Nutzungsaktivitäten im Meeresbereich behandelt.
Die unter Federführung Deutschlands erarbeitete
Leitlinie für die Standortwahl von Offshore-Windparks
wurde durch BDC angenommen und der OSPAR-
Kommission zur Veröffentlichung vorgeschlagen. In
EIHA wurde unter Federführung Dänemarks und
intensiver Mitwirkung des BSH eine weitere Leitlinie,
die Hilfestellung bei der Vermeidung und Vermin
derung von möglichen Umweltauswirkungen beim
Bau von Offshore-Windparks liefern soll, erarbeitet
und angenommen. Die Annahme durch BDC und
OSPAR steht noch aus.
Das Offshore Industry Committee (OIC) behandelt
Fragen der Meeresverschmutzung im Zusammen
hang mit der Erkundung und Gewinnung von Ol und
Gas. Mit aktiver Beteiligung des BSH wurde im Rah
men der Zusammenarbeit zwischen dem OSPAR-
und dem Bonn-Übereinkommen (Agreement for
Cooperation in Dealing with Pollution of the North
Sea by Oil and Other Harmful Substances) ein zwei
jähriger Abgleich zwischen den bei Überwachungs
flügen (Bonn) festgestellten Ölverunreinigungen und
den bei OSPAR erfassten Ölfreisetzungen (Spills) von
Offshore-Plattformen durchgeführt. Ergebnis des Ab-
gleichs: Es besteht derzeit keine Notwendigkeit für
zusätzliche OSPAR-Maßnahmen zur Vermeidung/Ver
ringerung von Ölfreisetzungen von Plattformen. Das
Sekretariat wird künftig den bisher von Deutschland
(BSH) durchgeführten Abgleich weiterführen.
Das Radioactive Substance Committee (RSC) be
schäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem OSPAR
Bestreben, die Einleitung radioaktiver Stoffe in die
Meeresumwelt zu verringern. Der Ausschuss legte
Werte sowohl für die Eintragsdaten als auch für Kon
zentrationsdaten in der Meeresumwelt als „Baseline“
fest, um die Beschlüsse der Erklärung von Sintra aus
dem Jahre 1998 zu erfüllen und zu kontrollieren. Da
für wurde an einem gemeinsamen Monitoringpro
gramm gearbeitet, um auch in der Meeresumwelt
Konzentrationsdaten zu erfassen. Diese Arbeit ist
bisher noch nicht abgeschlossen. Auf der Sitzung
2005 wurde das Thema „Qualitätssicherung“ als ein
Schwerpunkt behandelt. In diesem Ausschuss sind
sowohl das BfS als auch das BSH vertreten.
Helsinki- Übereinkommen
Das Helsinki-Übereinkommen legt zum Schutz des
Ökosystems der Ostsee umweltpolitische Grundsätze
und Pflichten für Schutzmaßnahmen fest. Vertrags
staaten des Übereinkommens sind die Ostsee-An
rainerstaaten und die EU. Ziel ist es, die ökologische
Wiederherstellung der Ostsee und die Erhaltung des
ökologischen Gleichgewichts zu fördern. Die Schutz
maßnahmen betreffen die Verschmutzung vom Lande
aus, die Schifffahrt, die Abfallbeseitigung, den Mee
resbergbau und die Bekämpfung von akuten Ver
schmutzungen. Einbezogen sind auch der Natur
schutz und die biologische Vielfalt.
Die Monitoring & Assessment Group (MONAS) be
fasst sich mit der Überwachung und der Einschät
zung des Qualitätszustands der Ostsee. 2005 wur
den Arbeiten zur Anpassung des Messprogramms