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Beobachten + Vorhersagen
Software aufbereitet. Zu den verankerten autonom
registrierenden Geräten gehören auch die MARNET-
Stationen, deren real-time Daten ebenfalls mit BSH-
Software zentral aufbereitet werden und stündlich
aktualisiert im Internet dargestellt werden. Die Quali
tätsstandards wurden anwendungsbezogen ent
wickelt und orientieren sich am Erkenntnisstand Inter
nationaler Programme.
Das BSH ist der deutsche Knoten für Empfang und
Verteilung ozeanographlscher Echtzeitdaten über
das Globale Telekommunikationsnetz (GTS) der
WMO. Stündlich übertragene Messwerte der BSH-
Beobachtungssysteme werden automatisch aufbe
reitet, auf Plausibilität überprüft und sofort an die
Datennutzer weitergereicht und zu den meteorologi
schen Hauptterminen über das GTS weltweit verteilt.
2005 wurden folgende Datensätze aufbereitet:
• 286 CTD-Profile;
• 507 XBT-Profile (Einweg-Fallsonden);
• 21 TSG-Daten (Thermosalinograph);
• 2 Seacat-, 6 Strommesser- und 8 Pegelzeitreihen
(vererankerte Geräte);
• 3 Reisen mit Delphin-Systemen.
Deutsches Ozeanographisches Datenzentrum
Das DOD archiviert als nationales Datenzentrum die
meereskundlichen Daten und Informationen der
Forschungs- und Überwachungsreisen; sie werden In
der Meeresumwelt-Datenbank (MUDAB) gespeichert.
82 Datenlieferungen von einzelnen Reisen oder
größeren Projekten gingen 2005 im DOD ein. Dabei
wurden erstmalig auch Daten zur Feststellung von
Grenzwert-Überschreitungen bei Schadstoffen
(RL76/464/EWG) bearbeitet. Weitere 30 Datensätze
wurden Im Rahmen von OSPAR und HELCOM dem
„International Council for the Exploration of the Sea“
(ICES) zur Verfügung gestellt.
2005 wurde die MUDAB als erste Datenbank des
BSH über das GeoPortal des Bundes online verfüg
bar - ein Beitrag des BSH zum Aufbau vernetzter
geographischer Datenbanken In Deutschland. Dies
erleichtert den Zugang zu allen In der MUDAB ge
speicherten Informationen für Verwaltung, Wirtschaft,
Geowissenschaften und Öffentlichkeit.
Mit dem EU-geförderten Projekt „Sea-Search“ hat
das BSH die Leitung für die Erneuerung des Fahrt
berichtswesens übernommen, d.h. die Sammlung
und Archivierung der Cruise-Summary-Reports aller
Forschungsreisen In Europa. Derzeit sind Informatio
nen zu mehr als 35 000 Forschungsreisen online
beim BSH verfügbar. Im Folgeprojekt „SeaDataNet“
soll das europäische Netzwerk weiter ausgebaut und
auf neun Datenzentren - darunter das DOD - be
schränkt werden.
Aufbau eines Meereskundlichen Daten-,
Informations- und Analysesystems (MEDIAN)
Ziel von MEDIAN Ist es, künftig den aktuellen Mee
reszustand jederzeit darstellen und Interpretieren zu
können, Indem aktuelle meereskundliche Daten zen
tral für Auskünfte, Planungen und Entscheidungsfin
dungen zur Verfügung stehen. Dazu werden die um
fassenden Datenbestände des BSH neu strukturiert
und in einer zentralen Geodatenbank auf Grundlage
des „ArcGIS Marine Data Model“ fachübergreifend
zusammengefasst. Dieses Datenmodell wurde Inter
national von einem Zusammenschluss von Experten
für geographische Informationssysteme (GIS) erar
beitet, um den Austausch von meereskundlichen
Geoinformationen zu vereinfachen. Das BSH war
maßgeblich an der Entwicklungsarbeit, die 2005 ab
geschlossen wurde, beteiligt.
Parallel zum Aufbau der Geodatenbank wurde die
Entwicklung eines skalierbaren Softwaresystems fort
gesetzt, das den Zugriff auf die vielfältigen, thema