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Full text: Jahresbericht 2005

Beobachten + Vorhersagen 
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In der Ostsee lag die Belastung mit organischen 
Schadstoffen auf Vorjahresniveau. Insgesamt wurde 
die deutlich abnehmende Belastung durch HCH 
(Messreihe seit 1975) bestätigt. Die Konzentrationen 
der gelöst vorliegenden höher chlorierten Biphenyle 
(PCB) weisen seit 2001 stagnierende Werte auf. Die 
Belastung durch Polyzyklische Aromatische Kohlen 
wasserstoffe (PAK) zeigte keine signifikante Verän 
derung gegenüber den Vorjahren. Die regionalen 
Unterschiede waren gering. Nur die Oder konnte ein 
deutig als Eintragsquelle für partikulär gebundene 
Schadstoffe Identifiziert werden. 
Im Rahmen von Forschung und Entwicklung wurden 
exemplarisch Sedimente auf den Messpositionen des 
BLMP auf polybromlerte Dlphenlyether (PBDE) unter 
sucht. Die Daten werden noch ausgewertet. 
Das BSH beteiligte sich Im Rahmen eines Projekts an 
Untersuchungen Im zentralen und südlichen Atlantik 
mit FS Polarstern, um den weiträumigen Transport 
von Schadstoffen zu untersuchen und um Hinter 
grundwerte aus möglichst unbelasteten Gebieten zu 
erhalten. Die Probennahme erfolgte durch die GKSS, 
die Analyse der Proben Im BSH. Auch hier Ist die 
Auswertung der Ergebnisse noch nicht abgeschlos 
sen. 
In einem 2005 beendeten, vom Umweltbundesamt 
geförderten Projekt wurden halogenierte Pestizide 
untersucht, die In der Liste prioritärer Schadstoffe der 
europäischen Wasserrahmenrichtlinie enthalten sind. 
Die Verteilung dieser Stoffe In Nord- und Ostsee 
wurde von 2003 bis 2005 untersucht, nachdem zuvor 
sehr empfindliche Bestimmungsmethoden für Meer 
wasser-, Sediment- und Blotaproben entwickelt wor 
den waren. Die Ergebnisse zeigen, dass Trlfluralln Im 
Einzugsbereich der Nordsee In größeren Mengen an 
gewendet wird, dass es relativ stabil Ist und nur lang 
sam abgebaut wird. Dagegen deuten die Ergebnisse 
der Untersuchungen von Endosulfan I und Chlor- 
pyrlphosethyl daraufhin, dass für sie keine akuten 
lokalen Quellen In den Untersuchungsgebieten vor 
liegen. Es Ist vielmehr nur eine diffuse, schwache 
Grundbelastung vorhanden, die entweder durch 
Altlasten oder Ferntransporte verursacht Ist. Dies 
stimmt mit der Tatsache überein, dass diese Insekti 
zide überwiegend In südeuropäischen Ländern 
(Italien, Spanien, Portugal) angewendet werden. Pen 
tachlorphenol konnte In der Elbe In etwas höheren 
Konzentrationen beobachtet werden (0,9 - 1,4 ng/L) 
und wurde auch Im Küstenbereich der Deutschen 
Bucht vereinzelt nachgewiesen. Im Vergleich zu 
Studien aus dem Jahr 1989 lagen die Werte jedoch 
ca. 10 mal niedriger. 
Messsysteme und 
Geodäten-Management 
MARNET 
Eine umfassende Überwachung der Meeresumwelt 
Ist allein auf der Basis von Schiffsmessungen oder 
oberflächenbegrenzter Satellitenbeobachtungen 
nicht möglich. Daher betreibt das BSH ein automa 
tisiertes Marines Umweltüberwachungs-Messnetz 
(MARNET) mit vier festen Dauerstationen In der 
Deutschen Bucht und mit fünf Stationen In der west 
lichen Ostsee. Zum Teil werden mit diesen Messun 
gen die seit 1920 bestehenden Messreihen der 
deutschen Feuerschiffsbeobachtungen fortgesetzt, 
so dass sehr lange - und für die Zustandsbewertung 
bedeutende - Zeitreihen bestehen. Die Messdaten 
werden von den Stationen permanent In real-tlme an 
das BSH übermittelt. 
2005 wurde die Modernisierung der veralteten Sta- 
tlons- und Messtechnik vorbereitet, so dass 2006 mit 
der Umrüstung der MARNET-Statlonen begonnen 
werden konnte. Den Anfang macht die Station „Feh 
marn Belt“, die ein leistungsfähigeres Datenmanage 
mentsystem und neue CTD-Systeme (Conductlvlty, 
Temperature, Depth) zur Messung von Temperatur
	        
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