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Full text: Jahresbericht 2006

Beobachten + Vorhersagen 
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von der Küste zur offenen See zu beobachten. In 
der südlichen Nordsee konnten dabei Elbe und 
Rheln/Schelde als bedeutsame Quellen für die PFC 
Identifiziert werden. Vergleichswerte einer Fahrt In 
die Grönlandsee zeigten, dass selbst In diesem 
entlegenem Meeresgebiet die PFC In Konzentrati 
onen bis zu 67 pg/L zu finden sind. In Sedimenten 
der Deutschen Bucht und westlichen Ostsee wurden 
Medianwerte zwischen <0,02 und 0,24 pg/kg TM 
(Max: 2,4) beobachtet. PFOS wird stärker aus der 
Wasserphase angereichert als PFOA und Ist daher 
häufig die Verbindung mit den höchsten Konzentra 
tionen. In Fischleber wurden Mediane von < 0,1 bis 
6 pg/kg FG gefunden, wobei PFOS die dominierende 
Verbindung Ist (Max 26 pg/kg FG). PFOA liegt meist 
In deutlich geringeren Konzentrationen vor. Im Ver 
gleich zu anderen Schadstoffen sind die beobachte 
ten Konzentrationen In allen Matrizes bemerkenswert 
hoch und liegen Im Bereich klassischer Schadstoffe 
(PAK, chlorierte Pestizide, Herbizide), z. T. sogar 
darüber. 
Messsysteme 
MARNET 
Eine umfassende Überwachung der Meeresumwelt 
Ist allein auf der Basis von Schiffsmessungen oder 
oberflächenbegrenzter Satellitenbeobachtungen 
nicht möglich. Daher betreibt das BSH ein automa 
tisches Messnetz mit Insgesamt neun festen Dauer 
stationen In der Deutschen Bucht (vier Stationen) 
und In der westlichen Ostsee (fünf Stationen). Die 
Messungen auf den MARNET-Statlonen sind eine 
Fortführung und Erweiterung der seit 1920 beste 
henden Messreihen der deutschen Feuerschiffsbe 
obachtungen, so dass auf einigen Positionen sehr 
lange Zeitreihen bestehen. Diese langen Reihen sind 
für die Untersuchungen von Klimaveränderungen 
von großer Bedeutung. Im Gegensatz zu den alten 
Feuerschiffbeobachtungen werden die Messdaten 
der MARNET-Statlonen In stündlichem Abstand an 
das BSH übermittelt. 
In 2006 wurde mit der Modernisierung der teilweise 
veralteten Statlons- und Messtechnik begonnen. Die 
erste Station, die mit neuer Datenerfassungs- und 
Stationssteuerungsanlage sowie mit neuen Mess 
sensoren auf Ihre Position gebracht wurde, war das 
unbemannte Feuerschiff (UFS) „German Bight“. Mit 
den Stationen „Fehmarn-Belt“, UFS „GW Ems“ und 
dem Ersatzfeuerschiff FS 4 erfolgte bei drei weiteren 
Geräteträgern die technische Umrüstung. Zu den 
neuen Sensoren zählen moderne CTD-Systeme, d. h. 
neue Sonden zur Erfassung von Temperatur, Leitfä 
higkeit und Druck, die In 2005 ausgiebig Im Labor 
und auf der Station FINO 1 getestet wurden. Die 
Ausrüstung der MARNET-Statlonen mit profilierenden 
akustischen Strömungsmessern (Acoustlc Doppler 
Current Profiler, ADCP) wurde auf der Station „Oder 
Bank“ fortgesetzt. 
Forschungsplattform FINO 1 
Auf der vom Bundesumweltministenum geförderten 
Forschungsplattform FINO 1 wird seit Herbst 2003 
ca. 40 km nördlich von Borkum untersucht, welchen 
Belastungen Offshore-Wlndenergleanlagen durch die 
physikalischen Bedingungen auf See ausgesetzt sind 
und welchen Einfluss diese Anlagen auf die marine 
Umwelt haben. Die Wetter- und Belastungsdaten an 
der Plattformkonstruktion werden vom Deutschen 
WlndEnergle-lnstltut (DEWI) gemessen, die ozeano- 
graphlsche Umweltmessungen führt das BSH durch. 
Registrierte Nutzer von FINO-Daten können seit 
Anfang 2007 über ein passwortgeschütztes Internet 
portal direkt auf die Daten zugreifen. 
ARGO 
Im Nordatlantik beteiligte sich das BSH 2006 mit 
der Ausbringung weiterer 13 autonom arbeitender 
Tiefendrifter an dem Internationalen Ozeanbeobach 
tungsprogramm ARGO, u. a. mit dem Ziel, Aussagen
	        
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