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Full text: Jahresbericht 2006

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Beobachten + Vorhersagen 
nationalen Regeln des Strahlenschutzes „trivialen 
Dosis“ von 10 Mlkrosievert/Jahr. Die Strahlenexpositi 
on über den Meeresfischverzehr wird durch das 
natürliche Radionuklid Polonium 210 dominiert. Dieses 
Nuklid stammt aus der natürlichen Zerfallskette des 
Uran-238 und wird in einigen Meeresfischen stark 
angereichert. 
Im Rahmen eines durch das Bundesamt für Strahlen 
schutz geförderten Forschungsprojekts wird der 
Kreislauf von lod-129 und anderer langlebiger 
Radionuklide in der Nordsee und angrenzenden 
Meeresgebieten untersucht, lod-129 ist ein extrem 
langlebiges Radionuklid (Halbwertszeit = 14 Mio. 
Jahre), dessen Hauptquelle In der Umwelt die beiden 
Wiederaufbereitungsanlagen La Hague und Sella- 
fleld sind. In dem Verbundprojekt mit dem Zentrum 
für Strahlenschutz und Radioökologie an der Univer 
sität Hannover, dem dänischen Forschungszentrum 
Rlso, der norwegischen Strahlenschutzbehörde und 
der ETH Zürich wird die geographische Verteilung 
und das geochemische Verhalten dieses Radionu 
klids sowie einiger weiterer Nuklide In der Nordsee 
und angrenzenden Meeresgebieten untersucht. Die 
im Sommer 2005 entnommenen Wasserproben der 
gesamten Nordsee wurden inzwischen auf 1-129 
am Tandem AMS-Laboratorium an der ETH Zürich/ 
Schweiz durch die Universität Hannover erfolgreich 
analysiert. Erste Ergebnisse zeigen die Hauptquelle 
dieses Radionuklids In der Wiederaufbereitungsanla 
ge La Hague und nur zu einem sehr geringen Anteil 
in der Anlage Sellafleld. Das Reststrommuster der 
Nordsee bewirkt eine weiträumige Verteilung und 
nachhaltige Störung des natürlichen Isotopenmusters 
auf Jahrhunderte bis Jahrtausenden. 
Schwermetallkonzentrationen 
Metalle gelangen durch natürliche Prozesse, vor 
allem Verwitterung und Vulkanismus, in die Umwelt. 
Auch ohne menschliche Aktivitäten sind sie Be 
standteil der marinen Umwelt. Diese auf natürliche 
Prozesse zurückzuführenden Metallkonzentrationen 
In Wasser, Schwebstoff und Sediment werden als 
Hintergrundwerte bezeichnet. Die in der marinen 
Umwelt beobachteten, zum Teil erheblich über den 
Hintergrundwerten liegenden, Metallkonzentrationen 
werden durch menschliche Aktivitäten verursacht, 
z. B. durch Industrielle Produktionsprozesse, Verkehr 
oder Offshore-Industrie. 
2006 bestimmte das BSH Im Rahmen von vier Moni 
toring-Fahrten 14 Elemente im filtrierten Seewasser 
und 12 Elemente im Schwebstoff und Sediment. 
Außerdem wurde der mögliche Einfluss des Früh 
jahrshochwassers der Elbe durch ein Sonderpro 
gramm untersucht, mit dem Ergebnis, dass keine 
signifikanten Beeinträchtigungen In der Deutschen 
Bucht zu beobachten waren. 
Gegenüber dem Vorjahr zeigten sich 2006 keine 
gravierenden Veränderungen In der Metallbelastung 
der Deutschen Bucht. Im räumlichen Verteilungsmus 
Sonderuntersuchungen im Gebiet der Sedimentumlagerung 
(Tonne E 3) 
ter und der zeitlichen Entwicklung der Metallgehalte 
zeigt sich der Einfluss des Elbeeinstroms und der mit 
Ihm transportierten Metallfrachten. Insgesamt sind 
seit Beginn der regelmäßigen Überwachung In den 
siebziger Jahren vor allem Im küstennahen Bereich 
die Gehalte von Quecksilber, Kupfer, Cadmium und 
Nickel In der Feinkornfraktion des Oberflächensedi 
ments deutlich zurückgegangen.
	        
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