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Full text: Jahresbericht 2006

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Beobachten + Vorhersagen 
Die gemessenen Perioden von über 14 Sekunden 
entsprechen Wellenlängen von mehr als 200 m. Es 
Ist der höchste Seegang, der seit Beginn der BSH- 
Messrelhen in der Deutschen Bucht (1981) registriert 
wurde. Schwere Beschädigungen an der FINO-Platt- 
form in 17 m Höhe weisen darauf hin, dass In dieser 
Nacht einzelne Wellen mit einer Höhe von deutlich 
über 17 m aufgetreten sind. 
Nährstoff- und Sauerstoffkonzentrationen 
Regelmäßig untersucht das BSH die Nährstoff 
konzentrationen in Nord- und Ostsee, um Ausmaß 
und Effekte der durch den Menschen verursachten 
Einträge auf die Meeresumwelt zu erfassen und den 
Erfolg eingeleiteter Maßnahmen zur Verringerung 
von Nährstoffeinträgen zu kontrollieren. 2006 wurden 
Insgesamt neun Monitoringfahrten durchgeführt. Die 
Nährstoffbeprobungen erfolgen regelmäßig Im Win 
terhalbjahr; die Überprüfung der Sauerstoffsituation 
erfolgt Im Sommer. 
In der Deutschen Bucht treten die höchsten Konzen 
trationen im Winter zur Zelt der geringsten biolo 
gischen Aktivität und weitgehend abgeschlossener 
Reminerallslerung auf. Die Im Januar aufgenom 
menen Daten werden auf den Salzgehalt normiert 
und für den zwischenjährigen Vergleich herangezogen. 
Mit zunehmender Sonneneinstrahlung im Frühjahr 
beginnt das Planktonwachstum und die gelösten 
Nährstoffe werden aus der Wassersäule aufgenom 
men. Sobald einer der Nährstoffe aufgezehrt Ist, 
begrenzt dieser Stoff das Wachstum und wird zum 
limitierenden Faktor. Zur Bewertung der langzeit 
lichen Nährstoffentwicklung werden einerseits 
Vergleichswerte aus dem Jahr 1936 herangezogen; 
andererseits wird auf die Im Rahmen des BLMP dis 
kutierten Hintergrundwerte (HW) bzw. Orientierungs 
werte (1,5 HW) Bezug genommen. 
Die Januar-Aufnahme 2006 ergab Im küstennahen 
Bereich (Salzgehalt = 30) eine mittlere Phosphatkon 
zentration von 1,19 ± 0,14 pmol/L. Dieser Wert liegt 
noch um den Faktor 3 über dem Orientierungswert 
von 0,4 pmol/L. Der 1936 gemessene Vergleichswert 
beträgt 0,56 ±0,14 pmol/L. Für die löslichen anor 
ganischen Stickstoffverbindungen wurde Im küsten 
nahen Gewässer (S=30) eine mittlere Konzentration 
von 35,0 ± 4,2 pmol/L ermittelt. Bel einem Orientie 
rungswert von 14 pmol/L ist auch für die Stickstoff 
verbindungen dieser Zielwert noch nicht erreicht. 
Vergleichswerte aus dem Jahr 1936 liegen nicht vor. 
Die Konzentration von Silikat, ein wichtiger Nährstoff 
für Kieselalgen, ist anthropogen wenig beeinflusst. 
Dies spiegelt sich auch im zeitlichen Trend wider. Der 
Vergleichswert von 1936 (18,5 ± 2,9 pmol/L) wurde 
zwar seit 1978 immer wieder erreicht, die Werte sind 
jedoch von Jahr zu Jahr natürlichen Schwankungen 
unterworfen, so dass Im Winter 2006 eine durch 
schnittliche Konzentration von 25,2 ± 3,1 pmol/L 
ermittelt wurde. 
In der Deutschen Bucht haben sich die Phosphat- 
und Silikatgehalte früheren Werten angeglichen. Die 
Stickstoffverbindungen sind aber immer noch hoch. 
Die seit den fünfziger Jahren im küstennahen Bereich 
registrierte Verschiebung des Phosphatmaximums 
In den Spätherbst wurde Im Winter 2005/2006 nicht 
beobachtet. Der im Januar 2006 ermittelte Wert lag 
über dem im November 2005 erhaltenen Wert von 
1,09 ± 0,25 pmol/L. Zurückzuführen ist dies auf eine 
weit In den Herbst reichende Phytoplanktonentwick 
lung, die das zu dieser Zelt aus dem Wattenmeer 
In das Küstenwasser abgegebene Phosphat durch 
Planktonwachstum aufgezehrt hat. 
Die Sauerstoffversorgung im Sommer 2006 war in 
weiten Tellen der Deutschen Bucht selbst In den 
tieferen Wasserschichten gut. In einem begrenzten 
Bereich nordöstlich des Elbeurstromtals wurde aller 
dings nur 60 % Sauerstoffsättigung erreicht. Diese 
Werte sind befriedigend bis ausreichend, da bei 
dieser Konzentration schon der Stoffwechsel und das 
Wachstum der am Boden lebenden Tiere beeinflusst 
werden kann. Kritisch wird es ab Sättigungswerten 
unter 40 %.
	        
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