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Full text: Jahresbericht 2006

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Beobachten + Vorhersagen 
von ihnen wurde am 1. 11. 2006 registriert, und zwar 
mit Werten von 369 cm über mittlerem Hochwasser in 
Emden, 267 cm in Borkum und 258 cm in Hamburg 
(Pegel St. Pauli). Diese „Allerheiligenflut“ hat sowohl 
auf Borkum als auch In Emden die bisherigen Rekord 
wasserstände aus den Jahren 1962 bzw. 1906 
erreicht, verursacht durch nordnordwestliche Winde 
der Stärke 9. An der Ostseeküste kam es zu zwei 
Sturmfluten (Wasserstand von 100 cm und mehr über 
dem mittleren Wasserstand). Der höchste Wasser 
stand des Jahres wurde ebenfalls am 1. 11. 2006 In 
Heiligenhafen mit 184 cm über dem mittleren Wasser 
stand erreicht. 
Gezeiten 
Die Sicherheit und Leichtigkeit des Seeverkehrs an 
der deutschen Nordseeküste und In den übrigen 
europäischen Gewässern ist durch die Gezeiten be 
sonders beeinflusst. Als Planungshilfe gab das BSH 
wie jedes Jahr den „Gezeitenkalender, Hoch- und 
Niedrigwasserzelten für die Deutsche Bucht und deren 
Flussgebiete“ sowie die „Gezeitentafeln, Europäische 
Gewässer“ heraus. 
Zur Fortschreibung der Gezeitentafeln und der Be 
schickungsunterlagen für die Seevermessung wer 
den alle verfügbaren Wasserstandsmessungen aus 
dem deutschen Küstenbereich gesammelt und In 
einer Gezelten-Datenbank archiviert. Aus Hoch- und 
Niedrigwasserbeobachtungen von 162 Pegeln der 
deutschen Nordseeküste und zusätzlichen nach 
Bedarf durchgeführten Hochseepegelmessungen 
wurden die Gezeitengrundwerte und Gezeiten 
unterschiede zu den Bezugsorten neu abgeleitet. 
Gleiches erfolgte für einige ausländische Bezugs 
orte. Zum täglichen Abruf unter www.bsh.de wurden 
für 164 Orte an der deutschen Nordseeküste und 
den angrenzenden Revieren die Gezeiten für das 
Jahr 2007 vorausberechnet. 
Während an der deutschen Nordseeküste ein maxi 
maler Springtidenhub von etwa 4 m anzutreffen ist, 
weist die westliche Ostsee nur einen Hub von wenigen 
Dezimetern auf. Mit dem Ziel, die Wasserstands 
vorhersagen für die Ostsee zu verbessern, wurden 
Gezeitenuntersuchungen anhand von Daten ausge 
wählter Ostseepegel fortgesetzt. 
Im Rahmen seiner Mitarbeit In der IOC beteiligt 
sich das BSH an der Erarbeitung von Verfahren zur 
Optimierung des überregionalen Austausch von 
Pegeldaten in Echtzelt. Dies Ist eine Grundvoraus 
setzung für die mittelfristige Etablierung von Tsunami- 
Warndiensten in Europa. 
Eisdienst 
Der Eiswinter 2005/06 blieb an der deutschen Nordsee 
küste schwach und war an der deutschen Ostseeküste 
als mäßig einzustufen. In den Häfen und inneren 
Fahrwassern der westlichen Ostsee gab es durch 
schnittlich 4 Wochen lang Eis zu beobachten. In den 
geschützten und flachen Boddengewässern Vor 
pommerns dauerte die Eissaison 8 bis 12 Wochen. 
Zum Zeitpunkt der maximalen Eisentwicklung Ende 
Januar erreichte das Eis Stärken zwischen 10 und 
25 cm. Windbedingt wurde das Eis In den östlichen 
Fahrwassern 40-50 cm, stellenweise über 1 Meter 
hoch zusammengeschoben. Die Schifffahrt In den 
Küstengewässern Vorpommerns war teilweise nur 
mit Eisbrecherhilfe möglich. Die Nordzufahrt nach 
Stralsund, der südliche Peenestrom, der Peenefluß 
und das Kleine Haff wurden vom 23. Januar bis Ende 
März für die Schifffahrt geschlossen. 
Im nördlichen Ostseeraum dauerte der Eiswinter 
von Anfang Dezember bis Ende Mal. Die maximale 
Eisausdehnung entsprach der eines mäßigen Eis 
winters (210 000 km 2 ). Der Vereisungshöhepunkt mit 
einer vollständigen Eisbedeckung des Finnischen, 
Rigaischen und nördlichen Bottnischen Meerbusens 
und mit fast vollständiger Bedeckung der Bottensee 
und des Nordteils der nördlichen Ostsee wurde am 
16. März registriert.
	        
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