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Geodät en-Management
Projekt Shelf Geology Explorer
Im Rahmen des Projektes „Shelf Geology Explorer“
entwickelt das BSH ein geologisches Fachinforma
tionssystem, um die umfangreichen geologischen
Daten des BSH über das gesamte Nord- und Ost
seegebiet für moderne GIS-Anwendungen aufzu
bereiten. Diese geologische Datenbank wird künftig
Informationen z. B. zur Meeresbodenmorphologie,
Sedimentverteilung und -umlagerung, zur Paläogeo-
graphle (z. B. Veränderung der Land-Meer-Ver-
tellung durch quartäre Klimaschwankungen) und
weiteren Spezialgebieten enthalten. Hinzu kommen
geologische Fachinformationen aus Berichten, z. B.
Umweltverträgllchkeltsstudlen, Projekten und Fach
publikationen, außerdem Metainformationen zur
Lage von hydroakustischen Profilen (Seltensicht
sonar, Flachseismik) und Bohrungen.
Deutsches Ozeanographlsches Datenzentrum
Die Sicherung der auf See erhobenen Daten und
Informationen von Forschungs- und Überwachungs
reisen Ist die wesentliche Aufgabe des DOD als
nationales Datenzentrum. Nach der physikalischen
Sicherung der Orlglnaldaten werden die Daten mit
den notwendigen Begleitdaten zusammen In der
Meeresumwelt-Datenbank (MUDAB) archiviert und
stehen dort für das regelmäßige Berlchtswesen und
auf Anfrage zur Verfügung. In der MUDAB werden
sowohl die Massendaten wie Profile als auch die
Schadstoff- oder Blo-Effektdaten gespeichert.
50 Datenlieferungen von einzelnen Reisen oder
größeren Projekten gingen 2006 ein, etwas mehr als
die Hälfte waren Überwachungsdaten des „Bund/
Länder-Messprogramm für die Meeresumwelt von
Nord- und Ostsee“ (BLMP) einschließlich der MAR-
NET-Messnetzdaten und der Langzeltmessungen bei
Helgoland Reede. Die andere Hälfte waren physi
kalische Daten von Forschungseinrichtungen. Die
Hauptarbeit bestand In der Korrektur und Ergänzung
der Datensätze für die Langfristarchivierung. 30 Da
tensätze wurden zur Erfüllung von Berlchtspfllchten
Im Rahmen des OSPAR- und Helsinki-Übereinkom
mens dem „International Council for the Exploration
of the Sea“ (ICES) zur Verfügung gestellt. Darüber
hinaus wurde der Bestand der beim ICES geführten
Crulse Summary Reports mit dem des BSH abge
glichen.
2006 wurde damit begonnen, die direkt auf den
Fahrten aufgezeichneten und gespeicherten Basis
daten (Insgesamt mehr als 100 Variablen) als eine
Untermenge zentral Im DOD zu speichern, um so
den Zugriff zu vereinfachen. Für die Schiffe „Meteor“,
„M. S. Merlan“ und „Sonne“ sind diese Arbeiten
abgeschlossen, „Helncke“ und „Polarstern“ werden
folgen.
Das EU-geförderte Projekt „Sea-Search“, mit dem
u. a. die Sammlung und Archivierung der Fahrtbe-
rlchte aller Forschungsreisen In Europa ausgebaut
wurde, konnte 2006 abgeschlossen werden. Das
BSH trug wesentlich zum Erfolg dieses Projektes
bei. Derzeit sind Informationen zu mehr als 35 000
Forschungsreisen online Im DOD verfügbar. Die Wei
terarbeit In Richtung auf ein vernetztes System von
europäischen Datenzentren erfolgte mit dem Im März
2006 begonnenen Folgeprojekt „SeaDataNet“.