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Full text: Jahresbericht 2006

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Seekarten und mehr 
wurden u. a. die Seegebiete vor den nord- und ost 
friesischen Inseln neu vermessen, sowie die flächen 
deckende Suche nach Unterwasserhindernissen in 
Kombination mit einer hochauflösenden Vermessung 
der Jade-, Weser- und Elbeansteuerungen entspre 
chend der Göteborg-Erklärung begonnen. In der 
Ostsee wurde der Fehmarnsund neu vermessen, 
sowie die hochauflösende Aufnahme der Haupt 
schifffahrtswege, insbesondere der Ansteuerungen 
zur Kadetrinne intensiv fortgesetzt. 
Alle von den Schiffen des BSH erfassten digitalen Po 
sitions- und Tiefenwerte wurden für die Archivierung 
aufbereitet. Die Daten liegen mit zwei verschiedenen 
Tiefenbezügen vor: das jeweils gültige Seekartennull 
(SKN) und Normalnull (NN). Für die seit 2005 durch 
geführten Vermessungen gilt das Bezugssystem 
LAT (Lowest Astronomical Tide) als neues SKN, das 
damit das bisherige Mittlere Springniedrigwasser 
(MSpNW) als Bezugssystem abgelöst hat. 
Wracksuche 
Die Suche nach Unterwasserhindernissen ist Be 
standteil der Seevermessung. Wo Unterwasser 
hindernisse auf leicht veränderlichen Grund liegen 
und den Gezeiten des Meeres ausgesetzt sind, Ist 
deren Lage und Zustand Im Laufe der Zelt instabil. 
Strömungen und Gezeiten erzeugen Auskolkungen 
(Vertiefungen), die das Objekt In seiner Lage und 
Tiefe verändern können. Daher sind periodische Un 
tersuchungen notwendig, um die Lage und auch die 
geringste Tiefe über dem Hindernis zu kontrollieren 
und ggf. neu zu bestimmen. Signifikante Änderungen 
müssen dann aktuell bekannt gemacht und In den 
BSH-Seekarten dargestellt werden. Selbst Wracks, 
die In einer Tiefe von mehr als 20 Meter liegen, kön 
nen eine Gefahr darstellen, z. B. für die Fischerei 
(Netzhaker); für die Marine sind ohnehin alle Unter 
wasserhindernisse von Interesse, u. a. für die Unter 
wassernavigation von U-Booten. 
Für die Ortung der Hindernisse werden hochleistungs 
fähige Objektsuchsonare sowie Seltensichtsonare 
eingesetzt, mit denen auch eine Grobbestimmung 
der Wracklage erfolgt. In der Regel werden die 
Hindernisse außerdem noch genauer durch einen 
Taucher untersucht, der Zustand und Lage genau 
ermittelt und die geringste Tiefe zusätzlich durch 
barometrische Tiefenmessung bestimmt. 
ATAIR, DENEB und WEGA führten 2006 insgesamt 
286 Wrackuntersuchungen durch (192 in der Nord 
see und 94 in der Ostsee). Davon betreffen 58 neue, 
vorher unbekannte Wracks und Unterwasserhinder 
nisse. Bel 20 Prozent der Untersuchungen ergaben 
sich Änderungen, insbesondere geringere Tiefen ge 
genüber der letzten Überprüfung. Zum Jahresende 
wurde der auf den Nordergründen vor Cuxhaven bei 
schwerer See In Seenot geratene und gesunkene 
Fischkutter „Hohe Weg“ nach 5-täglger Suche unter 
z. T. schwierigen Seegangsbedingungen von der 
ATAIR gefunden. Erneut waren hierbei die Driftprog 
nosen des BSH, mit deren Hilfe das Suchgebiet 
eingegrenzt werden konnte, eine wertvolle Unterstüt 
zung der Wracksuche. 
Schiffe 
Die BSH-Schiffe (ATAIR, CAPELLA, DENEB, GAUSS, 
KOMET, WEGA) waren nicht nur für Seevermes- 
sungs- und Wracksucharbeiten im Einsatz. Insge 
samt legten die Schiffe 2006 zur Durchführung ihrer 
Aufgaben rund 48000 sm (± 89000 km) zurück. 
Dies Ist deutlich weniger als In den Vorjahren, da 
die Schiffseinsätze der BSH-Flotte aufgrund von 
Haushaltskürzungen um 100 Tage reduziert werden 
mussten. 
2006 führte das Forschungsschiff GAUSS 17 Reisen 
durch; die Mehrzweckschiffe ATAIR, WEGA und 
DENEB jeweils neun, drei und zwei Fahrten zusätz 
lich zu Ihren Vermessungsaufgaben.
	        
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