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Umweltschutz
Anzahl
■ Chemikalien ■Müll Öl ■ Sonstiges
300
200
100
J I I i I . i I ■
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
Festgestellte Gewässer
verunreinigungen In Nord-
und Ostsee
Ölidentifizierung
Zur Ermittlung der Verursacher von Ölverschmut
zungen wird ein im BSH entwickeltes computer
gestütztes Verfahren eingesetzt, das auf der che
mischen Zusammensetzung von Mineralölen basiert.
2007 wurden 125 Ölproben, die von den Überwa
chungsbehörden (Bundespolizei, Zoll, Wasser
schutzpolizei) genommen wurden, im Rahmen von
30 Strafverfahren untersucht.
Gemeinsam mit dem niederländischen Institut
RIZA (Institute for inland water management and
waste water treatment) wurde 2007 im Rahmen des
Bonn-Agreements (internationales Übereinkommen
zur Bekämpfung von Verschmutzungen mit Öl und
anderen schädlichen Substanzen im Bereich der
Nordsee) ein Ringversuch ausgerichtet, um die
Instrumente und Methoden zur Ölidentifizierung zu
kalibrieren. Daran haben neben europäischen
Laboren auch Labore aus Kanada, den USA,
Brasilien, China und Australien teilgenommen.
Die Ergebnisse wurden im November auf einem
Workshop in Trondheim, Norwegen, vorgestellt und
diskutiert.
Drift- und Ausbreitungsprognosen
Bei Seenotfällen und aktuellen Meeresverschmut
zungen werden Drift- und Ausbreitungsmodelle
eingesetzt, um die Verdriftung oder die Ausbreitung
von Substanzen abzuschätzen. Ein spezielles BSH-
Modell ermöglicht Driftvorhersagen für ins Meer
gelangtes Öl sowie für Chemikalien und verpackte
Stoffe. Für Havariekommando und Ermittlungsbe
hörden wurden 2007 vom BSH ca. 70 Drift- und
Ausbreitungsprognosen durchgeführt. Im Auftrag
der Ermittlungsbehörden wurden zudem Rückrech
nungen durchgeführt, mit denen sich die mögliche
Herkunft von Gewässerverschmutzungen eingrenzen
lässt. Das Driftmodell des BSH wurde zudem einge
setzt, um treibende Gegenstände wie Container oder
Baumstämme aufzuspüren und so Gefahren von der
Schifffahrt abzuwenden.