Beobachten + Vorhersagen
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der Nord- und Ostsee vor einer Gefährdung durch
Organismen aus anderen Teilen der Weltmeere zu
schützen.
Zwischenstaatliche
Ozeanographische Kommission
der UNESCO
Die Zwischenstaatliche Ozeanographische Kommis
sion (IOC) der UNESCO koordiniert die routinemäßige
Beobachtung und Erforschung der Weltmeere.
Deutschland wird In der IOC durch das BSH vertreten.
Bedingt durch das zunehmende Arbeitsvolumen bei
gleichzeitigen finanziellen Einschränkungen, domi
nierte im Jahr 2007 die Diskussion über die künftige
Organisationsform, Aufgaben und Schwerpunkte
der IOC. Eine wichtige Grundlage war der Evaluie
rungsbericht zu den Wissenschaftsprogrammen
der UNESCO. Die Vollversammlung beschloss die
Einsetzung einer Arbeitsgruppe, die Vorschläge zur
Zukunft der IOC entwickeln soll.
Die Aktivitäten zum Aufbau regionaler Tsunaml-Warn-
systeme gehen weiter voran. Deutschland ist in der
Koordinierungsgruppe für den Bereich Nordostatlantik
und Mittelmeer vertreten. Zunächst sollen allgemeine
Anforderungen an die regionalen Tsunami-Zentren
entwickelt und dem Exekutivrat vorgelegt werden.
Die neugebildete Arbeitsgruppe Tsunami and Other
Ocean Hazards Warnlng and Mitigation System
(TOWS) soll für die Harmonisierung und Standardi
sierung von Beobachtungen, Datenmanagement,
Kommunikation, Vorhersagen und Warnverfahren
sorgen.
Mitarbeit in Gremien der
Europäischen Kommission
Gegenwärtig wird auf europäischer Ebene eine
Meeresstrategie-Richtlinie als Pfeiler einer gemein
samen europäischen Meerespolitik Im Umweltsektor
erarbeitet. Die Errichtung eines harmonisierten Über-
wachungs- und Berlchtssystems wird unter BSH-
Beteiligung von der Arbeitsgruppe European Marine
Monitoring and Assessment (EMMA) organisiert.
Diese Gruppe entwickelt die fachlichen und tech
nischen Rahmenbedingungen für eine Intensivierte
Zusammenarbeit auf den Gebieten Monitoring und
Bewertung. Die regionale Umsetzung der Richtlinie
sollen die europäischen Meeresschutzübereinkom
men wie OSPAR und HELCOM übernehmen.
Bund/Länder-Messprogramm
Meeresumwelt Nord- und Ostsee
Die Überwachung der Meeresumwelt in deutschen
Gewässern der Nord- und Ostsee ist im Bund/Länder-
Messprogramm (BLMP) organisiert und setzt die
Anforderungen des OSPAR- und Helsinki-Überein
kommens und die der Europäischen Gemeinschaft
um. Das BSH nimmt die Sekretariatsfunktion in der
Zusammenarbeit des Bundes und der Küstenländer
wahr. 2007 wurde die Struktur des BLMP umgestaltet.
Einer neu eingerichteten „Expertengruppe Meer“
sind drei Arbeitsgruppen zu den Bereichen „Erfassen
und Bewerten“, „Qualitätssicherung“ und „Datenma
nagement“ zugeordnet. Ziel ist u. a. die Entwicklung
eines Datenmanagementsystems, mit dem die aus
verschiedenen Quellen stammenden Daten der
Meeresüberwachung zusammengeführt werden,
so dass eine zeitnahe und fristgerechte Berichtser
stellung und -erstattung reibungsfrei gewährleistet
Ist. Insgesamt arbeiten der „Expertengruppe Meer“
sechs ad-hoc-Arbeitsgruppen zu verschiedenen
Schwerpunktthemen zu. Dabei stand 2007 die
Weiterarbeit an den ökologischen und chemischen
Zustandsklasslflkatlonen sowie die Sicherstellung der
Vergleichbarkeit der Bewertungssysteme im Rahmen
der EG-Wasserrahmenrlchtlinle im Vordergrund.
Ferner wurde innerhalb der „Expertengruppe Meer“
ein Lenkungsausschuss eingerichtet, der sich aus
Vertretern der zuständigen Bundes- und Länder-
mlnlsterlen zusammensetzt und die Entscheidungs
findung optimieren soll.