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Beobachten + Vorhersagen
Wicklung der eingesetzten statistischen Verfahren
und Visualisierungstechniken, sowie die Optimierung
der erzeugten Datenprodukte und Berichte zu einem
anwenderfreundlichen Bewertungswerkzeug.
Im „Biodiversity Committee“ (BDC) und der zugehö
rigen „Working Group on Environmental Impact of
Human Uses“ (EIHA) werden neben dem Themen
komplex „Arten und Lebensräume“ Insbesondere
auch Fragen bezüglich der menschlichen Nutzungs
aktivitäten Im Meeresbereich behandelt. BDC ver
abschiedete eine unter Federführung des BSH Im
Rahmen von EIHA erarbeitete Leitlinie für die Um
weltbewertung des Rückbaus und der Entsorgung
von Offshore-Wlndparks.
Helsinki- Übereinkommen
Das Helsinki-Übereinkommen legt zum Schutz des
Ökosystems der Ostsee umweltpolitische Grundsätze
und Pflichten für Schutzmaßnahmen fest. Vertrags
staaten des Übereinkommens sind die Ostsee-
Anrainerstaaten und die EU. Ziel ist es, die ökolo
gische Wiederherstellung der Ostsee und die Erhal
tung des ökologischen Gleichgewichts zu fördern.
Die Schutzmaßnahmen betreffen die Verschmutzung
vom Lande aus, die Schifffahrt, die Abfallbeseitigung,
den Meeresbergbau und die Bekämpfung von akuten
Verschmutzungen. Einbezogen sind auch der Natur
schutz und die biologische Vielfalt.
Im Rahmen des „Baltic Sea Action Plan“ (BSAP)
haben die Umweitminister der Ostseeanrainerstaaten
im Oktober 2007 einen breit angelegten Sanlerungs-
plan für die Ostsee verabschiedet, der unter der
Leitung des BSH erarbeitet worden Ist. Aufbauend
auf bisherigen Erfolgen sind damit weitere Anstren
gungen für den Ostsee-Umweltschutz erfolgreich
eingeleitet worden. Dabei geht es u. a. um die
Reduzierung von Schad- und Nährstoffeinträgen,
um Maßnahmen zur Sicherung des Schiffsverkehrs
und der Offshore-Aktivltäten sowie um den Erhalt
der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt.
Der Sanlerungsplan soll in den nächsten Jahren von
den Anliegerstaaten unter Kontrolle einer Arbeits
gruppe umgesetzt werden.
Die „Monitoring & Assessment Group“ (MONAS)
befasst sich mit der Überwachung und der Einschät
zung des Qualitätszustands der Ostsee. Bei der
Jahressitzung 2007 konnte ein neuer Satz von Indi
katorberichten zum Zustand der Ostsee abgeschlos
sen werden. Insgesamt 26 Berichte liefern aktuelle
Informationen wie z. B. über den Eintrag von Nähr
stoffen, die wesentlich für den Abbau von Sauerstoff
in der Ostsee verantwortlich sind, über die Belastung
von Fisch mit Schwermetallen oder über Verände
rungen In der Zusammensetzung der sommerlichen
Phytoplankton-Vorkommen. Außerdem wurden
Möglichkeiten zur Unterstützung des BSAP erörtert,
der dazu beitragen soll, den Ökosystem-Ansatz In
der Ostsee anzuwenden. So wurden für den Eintrag
von Nährstoffen Reduzierungen empfohlen, die sich
auf das Ergebnis von Modellrechnungen stützen. Mit
dem Ziel, künftig Ökosystemmodellierungen für Maß
nahmenempfehlungen besser absichern zu können,
wurde auch ein Projekt zur Verbesserung der Zusam
menarbeit der Ökosystemmodellierer vereinbart.
Die Helcom Maritime Group verabschiedete eine
Liste mit Indikatoren für Schifffahrtsaktivitäten, die
dazu beitragen soll, den „Baltic Sea Action Plan“ zu
überwachen und zu evaluieren. Die Gruppe verstän
digte sich weiter auf eine gemeinsame Initiative der
Helcom-Staaten bei der IMO, um eine Verbesse
rung der Regeln über die Einleitung von Abwässern
insbesondere von Passagierschiffen und Fähren
in der Ostsee zu erreichen. Außerdem wurde eine
gemeinsame Initiative bei der IMO zur Unterstützung
der dort erörterten Verschärfung der Grenzwerte
für schädliche Emissionen aus dem Schiffsbetrieb
beschlossen. Um die Umsetzung des Ballastwas
ser-Übereinkommens (vgl. S. 82) weiter voranzu-
brlngen, unterstützte die Gruppe die Einführung von
Standards für den Austausch von Ballastwasser Im
Nordostatlantik. Hiervon werden auch solche Schiffe
erfasst, die durch die Nordsee in die Ostsee erfah
ren. Ziel ist es, die besonders sensiblen Gewässer