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Full text: Jahresbericht 2007

Beobachten + Vorhersagen 
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Radioaktive Substanzen 
Seit Beginn des atomaren Zeitalters gelangen welt 
weit eine Reihe künstlicher radioaktiver Stoffe in die 
Umwelt. Als Leit- und Messstelle zur Überwachung 
der künstlichen Radioaktivität in Nord- und Ostsee 
betreibt das BSH nach dem Strahlenschutzvorsorge 
gesetz (StrVG) sowohl ein Radioaktivitätsmessnetz 
als auch die nuklidspezifische Analyse langlebiger 
Radionuklide wie Tritium (H-3), Strontium-90, Tech- 
netium-99, Cäsium-137, Plutoniumisotope und Ameri- 
cium-241 im Wasser, Schwebstoff und Sediment. 
Als Ursprung sind zunächst der Fallout nach den 
atmosphärischen Kernwaffentests in den fünfziger 
und sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts und 
die genehmigten Einleitungen aus kerntechnischen 
Anlagen zu nennen. Die wesentlichen Quellen für 
das nordwesteuropäische Schelfmeer waren wäh 
rend vieler Jahre die Wiederaufbereitungsanlagen für 
Kernbrennstoffe von Sellafield (GB) und La Hague (F), 
deren Abwässer durch die Meeresströmungen in 
die Nordsee bzw. Deutsche Bucht, aber auch bis in 
die Ostsee gelangen. Die Ableitungen aus diesen 
Anlagen wurden jedoch in den letzten Jahren für die 
meisten Radionuklide soweit reduziert, dass für die 
Nordsee die remobilisierten Radionuklide aus dem 
Sediment der Irischen See und der Oberflächen 
abfluss aus der Ostsee mittlerweile die stärksten 
Quellen darstellen. Der hohe Gehalt der Ostsee an 
Cs-137 hat seinen Ursprung im Unfall des Kernkraft 
werks von Tschernobyl (1986), dessen Fallout aus 
dem Tschernobylunfall zum allergrößten Teil in der 
Ostsee verblieben ist. 
Während 2007 die Kontamination des Nordseewassers 
durch Cs-137 mit Werten zwischen 2 und 4 Bq/m 3 
nur noch gering über der des Nordatlantiks lag, der 
nur noch eine Restkontamination aufgrund der Kern 
waffentests aufweist, lag die Aktivitätskonzentration 
von Cs-137 in 2007 im Wasser der westlichen Ostsee 
immer noch zwischen 25 und 40 Bq/m 3 . 
Mittelwerte der 
Cs-137-Aktivitäts- 
konzentrationen 
an sieben Indikator 
stationen in der 
westlichen Ostsee
	        
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