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Full text: Jahresbericht 2007

Beobachten + Vorhersagen 
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Geologie 
Um aktuelle geologische Fachinformationen über 
den Aufbau und die Dynamik des Meeresbodens In 
Nord- und Ostsee sicherzustellen, wurde 2007 mit 
der Entwicklung eines Standards zur Sedlmentklas- 
slflzlerung von Sonardaten begonnen. Dabei wurde 
In Zusammenarbeit mit der Seevermessung ein 
Verfahren zur gleichzeitigen Erfassung der Tiefen 
information und der Meeresbodenbeschaffenheit mit 
Seltensichtsonar und Fächerecholot erarbeitet. Zur 
Erstellung dieser neuartigen Sedimentverteilungs 
karten werden neben den flächendeckenden Sonar- 
Informationen auch sogenannte „Ground Truth“- 
Methoden wie Unterwasservideoaufzeichnungen 
und Greiferproben genutzt. 
In der Ostsee wurde gemeinsam mit dem IOW das 
seit 1994 laufende geologische Kartierungspro 
gramm fortgesetzt, das Im Wesentlichen auf der 
Basis statistischer Kennwerte der Korngrößenver 
teilung von Greiferproben beruht. 2007 abgeschlossen 
wurde das Blatt „Pommersche Bucht“, das jetzt als 
GIS-Datensatz vorliegt. Nach den Blättern „Darß“ 
(1996), „Falster-Mon“ (1999), „Arkona“ (2005) und 
„Adlergrund“ (2006) Ist es das fünfte Kartenblatt. 
Diese In unterschiedlicher Form vorliegenden Kar 
tenblätter sollen künftig In die meeresgeologische 
GIS-Datenbank „Shelf Geology Explorer“ überführt 
werden. 
Auf der Jahresitzung der Arbeitsgruppe „Meeres 
geologie“ der EuroGeoSurveys, dem Dachverband 
der europäischen Geologischen Dienste, ging 
es 2007 vor allem um die Notwendigkeit aktueller 
Sedimentkarten, beispielsweise für die Umsetzung 
einer Integrierten europäischen Meerespolitik („Blau 
buch“). Die Arbeitsgruppe startete die Initiative für 
ein Pilotprojekt zur Entwicklung eines geologischen 
Kartierungsstandards für die europäischen Schelf 
meere, In die die bisherigen Entwicklungsarbeiten 
des BSH einfließen sollen. 
Erdmagnetfeld 
Informationen über die Missweisungen und deren 
Änderungen, die durch das Magnetfeld der Erde 
verursacht werden, sind trotz satellitengestützter 
Navigationsverfahren weiterhin für die Seeschifffahrt 
von Bedeutung. Das BSH aktualisiert daher laufend 
den Atlas über die Störgebiete und die Gebiete un 
sicherer Missweisung sowie die entsprechenden 
Seehandbuchbeiträge, berechnet entsprechende 
Werte für die Darstellung In Seekarten und stellt Kar 
ten mit Isogonen (Linien gleicher Missweisung) her. 
2007 wurden für 25 Seekarten Missweisungsangaben 
berechnet. Neben einem Beitrag für die Seehand 
bücher wurden für die Seekartenherstellung zwei 
Isogonenkarten ausgearbeitet. 
Meereskundliche Untersuchungen 
Das BSH untersucht den Zustand von Nord- und Ostsee, 
die als Randmeere des Atlantischen Ozeans unter ver 
gleichsweise starkem Einfluss des Menschen stehen. 
Hohe Besiedlungsdichten, Intensive Landwirtschaft 
und starke Industrialisierung der Wassereinzugsge 
biete bewirken die verstärkte Einleitung von Nähr- und 
Schadstoffen. Eine weitere Belastung sind der zuneh 
mende Schiffsverkehr und eine Intensive Befischung. 
Die meereskundllchen Untersuchungen werden Im 
Rahmen des Bund/Länder-Messprogramms (BLMP) 
und nach dem Strahlenschutzvorsorgegesetz (StrVG) 
durchgeführt und sind In die Internationalen Arbeits 
programme des OSPAR-Überelnkommens (Überein 
kommen zum Schutz der Meeresumwelt des Nordost 
atlantiks) und des Helslnkl-Überelnkommes zum 
Schutz der Ostsee eingebunden. Hauptziel der BSH- 
Untersuchungen Ist die räumliche Verteilung und 
zeitliche Entwicklung der Nähr- und Schadstoffbe 
lastung In der AWZ. In der westlichen und zentralen 
Ostsee werden diese Untersuchungen Im Auftrag des 
BSH durch das Leibniz-Institut für Ostseeforschung in 
Warnemünde (IOW) durchgeführt. Für die Küstenge 
wässer sind die Länder zuständig.
	        
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