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Full text: Jahresbericht 2007

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Beobachten + Vorhersagen 
Beobachten und Vorhersagen 
Als zentrale Meeresbehörde des Bundes stellt das 
BSH aktuelle Informationen und Vorhersagen über 
die marine Umwelt bereit: 
• Wasserstandsvorhersagen und Sturmflutwarnungen 
für die deutsche Nord- und Ostseeküste; 
• Gezeitenanalysen und -Vorausberechnungen; 
• Elsberlchte und -karten sowie Routenberatung In 
eisbedeckten Seegebieten; 
• Karten der Oberflächentemperatur von Nord- und 
Ostsee; 
• Überwachung und Bewertung des physikalischen 
und chemischen Zustands von Nord- und Ostsee 
sowie der angrenzenden Meeresgebiete; 
• Prognose von Veränderungen Im marinen System, 
Beurteilung von deren Folgen und Warnung vor 
aufkommenden Gefahren. 
Wasserstände und Sturmfluten 
Rund um die Uhr verbreitet das BSH Vorhersagen für 
die Hoch- und Nledrlgwasser an der deutschen Nord 
seeküste und für die Wasserstände an der Ostsee 
küste. Die Vorhersagen werden regelmäßig morgens 
und abends über Rundfunk bekannt gegeben; Sturm 
flutwarnungen werden bei Bedarf stündlich wiederholt. 
An der Nordseeküste erhalten die Verkehrszentralen 
der WSV, Schiffsmeldedienste und die Hafenämter alle 
sechs Stunden die Vorhersagen für die kommenden 
zwei Hoch- und Nledrlgwasser In Ihren Aufsichtsbe 
reichen. An der Ostseeküste werden die Vorhersagen 
den Verkehrszentralen Warnemünde, Stralsund und 
Travemünde zur Verfügung gestellt. Über 330 Kunden 
- vornehmlich Betriebe und Ämter - werden durch 
ein telefonisches, rechnergestütztes Alarmierungs 
system vor erhöhten oder erniedrigten Wasserständen 
gewarnt. 
Besonders die tideabhängige Fahrt von Schiffen, die 
den maximal möglichen Tiefgang ausnutzen wollen, 
verlangt eine hohe Genauigkeit In der Wasserstands 
vorhersage. Daher werden für die Tideflüsse Unter 
elbe, Unterweser und Unterems jeweils spezielle 
numerische Modelle eingesetzt, um für die Verkehrs 
lenkung die Abweichungen vom mittleren Hoch- bzw. 
Nledrlgwasser auf dem gesamten Revierbereich von 
See bis zum Hafen vorherzusagen. 
2007 ereigneten sich an der deutschen Nordseeküste 
17 Sturmfluten, d. h. Ereignisse, bei denen Wasser 
stände von 150 cm und mehr über dem mittleren 
Hochwasser (MHW) elntreten. Die höchste Sturmflut 
mit Werten von 328 cm über dem mittlerem Hoch 
wasser In Emden, 248 cm In Borkum und 333 cm 
In Hamburg (Pegel St. Pauli) ereignete sich am 
9. 11.2007. Außergewöhnlich waren die beiden 
Sommersturmfluten 26727. 6. 2007, die allerdings nur 
In Hamburg Wasserstände von mehr als 1,5 m über 
MHW ergaben. An anderen Küstenorten können Im 
Sommer jedoch schon um 1-1,5 m erhöhte Wasser 
stände zu ernsthaften Problemen führen, denn zur 
Urlaubszelt werden die Küstenräume vor den Deichen 
Intensiv für Freizeltzwecke genutzt. Bemerkenswert 
war auch, dass vier der 17 Sturmfluten sogenannte 
Kettensturmfluten waren, der Sturm also lange genug 
anhielt um zwei unmittelbar aufeinander folgende 
Hochwasser zu Sturmfluten zu erhöhen. 
In der Ostsee gab es 2007 Insgesamt 11 Sturm 
hochwasser, der höchste Wert von 1,37 m über dem 
Mittelwasser wurde am 28. 9. 2007 In Lübeck 
erreicht. Eine auffällige Häufung von Sturmhoch 
wassern trat Im Januar auf. Zu dieser Zelt bewirkte 
ein hoher Füllungsgrad der Ostsee, dass schon bei 
Windlagen die sonst nur zu erhöhten Wasserständen 
geführt hätten, die Pegel mehr als 1 m über Mittel 
wasser anstlegen, so dass diese Ereignisse als 
Sturmhochwasser gewertet wurden. 
Es gab auch drei Sturmnledrlgwasser mit Wasser 
ständen von mehr als 1 m unter dem mittleren 
Wasserstand - der niedrigste Wert von 1,25 m unter 
dem Mittelwasser wurde am 27. 6. 2007 In Flensburg 
erreicht. Im Rahmen der bilateralen deutsch-polnischen 
Zusammenarbeit wurde weiter an einer Monographie 
über Sturmnledrlgwasser In der südlichen Ostsee 
gearbeitet, die Ende 2008 vorliegen soll.
	        
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