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Full text: Jahresbericht 2007

Nutzung der Meere 
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Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) untersucht. 
Im Rahmen dieser UVP werden alle Naturschutzbe 
lange (z. B. Schweinswale, Robben, Fische, Vögel, 
Benthos und Sedimente) analysiert und gewürdigt. 
Mindeststandards hierfür setzt ein vom BSH heraus 
gegebenes „Standarduntersuchungskonzept für die 
Untersuchung und Überwachung der Auswirkungen 
von Offshore-Wlndenergleanlagen auf die Mee 
resumwelt“ (StUK), das 2007 überarbeitet wurde. 
Es gibt den Antragstellern einen verlässlichen Un 
tersuchungsrahmen für die verschiedenen Projekt 
phasen (Basisaufnahme, Bauphase, Betrlebsphase, 
Rückbauphase). Die vor dem Bau durchzuführende 
Basisaufnahmen dienen der Beschreibung des Ist- 
Zustandes und sind wesentlich für die Bewertung 
von möglichen Auswirkungen und Veränderungen In 
den späteren Projektphasen. 
Für die geologischen und bautechnischen Voruntersu 
chungen für Gründungsarbeiten von Offshore-WEA- 
Fundamenten gibt es verbindliche und einheitliche 
Mindestanforderungen - den Standard „Baugrund 
erkundung“, der Rechts- und Investitionssicherheit In 
allen Projektphasen gibt. 2007 veröffentlichte das BSH 
einen neuen Standard für die Konstruktion von WEA, 
der Insbesondere bautechnische Zeitpläne und Nach 
weise vor Errichtung eines Offshore-Wlndparks betrifft. 
Forschungsprojekte des Bundesministeriums für 
Umwelt, z. B. Forschungsplattform FINO 1 (dazu 
Seite 77) sowie des Umweltbundesamtes begleiten 
Entwicklung und Aufbau der Offshore-Wlndenergle. 
Weitere Erkenntnisse sind von Messplattformen zu 
erwarten, die von einzelnen zukünftigen Windparkbe 
treibern errichtet wurden. Schließlich werden erste Er 
fahrungen aus Untersuchungen Im benachbarten Aus 
land aufmerksam verfolgt. Weder bei den schwedischen 
noch bei den dänischen Windparks haben sich bisher 
gravierende negative Auswirkungen ergeben. 
Für das Testfeld „alpha ventus“ mit 12 „Windmühlen“ 
ca. 45 km vor Borkum, das die „Stiftung der deut 
schen Wirtschaft für die Nutzung und Erforschung 
der Windenergie auf See“ Initiiert hat und das voraus 
sichtlich 2008 In Betrieb gehen wird, koordiniert das 
BSH die ökologische Begleitforschung. 
Rohrleitungen und Kabel 
Pipelines In Nord- und Ostsee sind das Herzstück 
der nordeuropäischen Infrastruktur für die Gas- und 
Ölversorgung. Deutschland zum Beispiel muss mehr 
als 80 Prozent seines Erdgases Importieren, rund 
ein Drittel davon aus Russland. Insofern spielen 
Rohrleitungen als Lieferwege aus den verschie 
denen Erdgasförderregionen nach Deutschland eine 
wichtige Rolle für die Energieversorgung. Für die 
Genehmigungen solcher Rohrleitungen, aber auch 
für Seekabel, die eine sehr große Bedeutung für die 
weltweite Telekommunikation haben, Ist In der AWZ 
das BSH zuständig. 
Das BSH führt das Genehmigungsverfahren für die 
1 200 km lange Nord Stream Gaspipeline von Russ 
land durch die Ostsee nach Deutschland. Die ent 
sprechenden Anträge wurden 2006 beim BSH und 
beim Bergamt Stralsund eingereicht, die In Deutsch 
land die notwendigen Verfahren für den Bereich der 
AWZ und den Bereich der Küstengewässer gemein 
sam durchführen. Die Trasse der geplanten Gasplpe- 
llne führt vom russischen Vyborg aus durch finnische, 
schwedische und dänische Gewässer bzw. AWZ und 
hat dadurch grenzüberschreitend für den gesamten 
Ostseeraum große Bedeutung. Deshalb wird die 
Umweltverträglichkeit des Projekts parallel zu den 
einzelnen nationalen Genehmigungsverfahren auch 
nach den völkerrechtlichen Vorgaben des „UN/ECE- 
Überelnkommens über die Umweltverträglichkeits 
prüfung Im grenzüberschreitenden Rahmen“ geprüft. 
Für diesen Internationalen Prozess hat das BSH 
die Koordinierung übernommen. Entsprechend der 
Internationalen Vereinbarungen notifizierte das BSH 
für Deutschland allen Ostseeanrainerstaaten den 
Beginn des Genehmigungsverfahrens; zeitgleich er 
folgten die Notifizierungen durch Dänemark, Schwe 
den, Finnland und Russland, die ebenfalls nationale 
Genehmigungsverfahren durchzuführen haben. 
Anfang 2007 haben sämtliche Ostseeanrainerstaaten 
mit ersten Projektunterlagen eine Öffentllchkelts- und 
Behördenbeteiligung durchgeführt. Die Stellung 
nahmen aus neun Ländern wurden Ins Englische 
übersetzt und den Genehmigungsbehörden, unter
	        
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