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Seekarten und mehr
zu fördern. Die Zusammenarbeit innerhalb der IHO
erfolgt in zentralen Ausschüssen und in Regional
kommissionen. Zusätzlich wird unter dem Dach der
IHO die regionale und bilaterale Zusammenarbeit
gefördert.
17. IHO-Konferenz: 2007 fand in Monaco die 17. Inter
nationale Konferenz der IHO statt, die Konferenz der
Mitgliedsstaaten, die nach bisherigem Turnus alle
fünf Jahre stattfindet. Die siebenköpfige deutsche
Delegation wurde vom BSH-Präsidenten geleitet.
Die Konferenz stand ganz im Zeichen der grund
legenden Reform der IHO-Organisationsstrukturen,
die effizienter werden sollen. Entsprechende Ände
rungen der IHO-Konvention als rechtlicher Grundlage
waren auf einer Außerordentlichen IHO-Konferenz
bereits im Jahre 2005 verabschiedet worden.
Die Konferenz beschloss nun ergänzende Statuten
(General Regulations), Geschäftsordnungen für die
einzelnen IHO-Organe sowie die Implementierung
der neuen Struktur für die Ausschüsse ab 2009.
Damit erhält die IHO eine zweigliedrige Struktur, be
stehend aus einem technischen Ausschuss (Hydro
graphie Standards and Specifications Committee),
dem alle bisherigen Arbeitsgruppen zugeordnet
werden, und einem Koordinierungsausschuss
(Interregional Coordination Committee), in dem die
12 Regionalkommissionen der IHO vertreten sind.
Der vollständige Übergang auf die neue Struktur, d. h.
die Ablösung des bisherigen dreiköpfigen Direktoriums
durch einen Generalsekretär, die Bildung eines jähr
lich tagenden Rates (Council) als wesentlichem Ent
scheidungsorgan, sowie eine künftig alle drei Jahre
zusammentretende Generalversammlung (Assembly)
ist erst nach Ratifizierung der Änderungen des Über
einkommens durch mindestens zwei Drittel der Mit
glieder möglich. Das zu erzielende Quorum beträgt
zzt. 52 Staaten. Zum Ende 2007 lagen jedoch erst
von 18 Mitgliedsstaaten die Ratifikationsurkunden vor,
darunter auch von Deutschland. Unabhängig vom
Erreichen des notwendigen Quorums von 52 Staaten,
soll das weitere Vorgehen im Juli 2009 auf einer Außer
ordentlichen IHO-Konferenz abgestimmt werden.
Ausschuss „Worldwide Electronic Navigational Chart
Database“ (WEND): Mit seinen Beschlüssen unter
stützte der WEND-Ausschuss die von der IMO
geplante Einführung einer Ausrüstungspflicht mit
ECDIS ab dem Jahr 2010, nachdem sich ein ent
sprechender Antrag in den Gremien der IMO we
gen noch unzureichender Datenverfügbarkeit nicht
durchgesetzt hatte. Dazu gehörte die Annahme eines
Vorschlags des britischen hydrographischen Dienst
(UKHO), in Zusammenarbeit mit anderen hydrogra
phischen Diensten schnellstmöglich ENCs für bisher
nicht abgedeckte Gebiete herzustellen, damit der
Schifffahrt ab 2010 eine ausreichende Überdeckung
mit amtlichen Seekartendaten zur Verfügung steht.
Baltic Sea Hydrographie Commission (BSHC): Auf
der 12. regulären Konferenz der Ostsee-Regional
kommission im Juni 2007 in Klaipeda, Litauen, die
unter Vorsitz Lettlands stand, wurden u. a. Fragen
der Koordinierung der Arbeit der hydrographischen
Dienste bei der Ausstrahlung nautischer Warnnach
richten erörtert. Weitere Themen waren die Herstel
lung von INT-Seekarten, die Abstimmung der See
vermessung und die Harmonisierung der vertikalen
Bezugssysteme im Ostseeraum. Für die Verbesse
rung der Konsistenz der elektronischen Seekarten
wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt.
IHO-Regionalkommission für den nördlichen Indischen
Ozean (NIOHC): Auf der Tagung der Regionalkom
mission in Thailand legte das BSH seinen Abschluss
bericht zu der Sri-Lanka-Hilfe vor. Mit Lieferung der
letzten noch ausstehenden Komponenten der Ver
messungsausrüstung als Teil der Sri-Lanka-Hilfe
der Bundesregierung und der Beschaffung eines
Sedimentlotes aus Mitteln der IMO, die das BSH
zusammen mit dem International Hydrographie
Bureau (IHB) der IHO koordinierte, konnte das
Hilfsprogramm erfolgreich abgeschlossen werden.
In der Transfer Standard Maintenance and Develop
ment Working Group (TSMADWG) und den beiden
unter dem Vorsitz von BSH-Mitarbeitern stehenden
Arbeitsgruppen Standardisation of Nautical Publica-