Seekarten und mehr
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schiedenen Tiefenbezügen vor: das jeweils gültige
Seekartennull (SKN) und Normalnull (NN). Für die
seit 2005 durchgeführten Vermessungen gilt das
Bezugssystem LAT (Lowest Astronomical Tide) als
neues SKN, das damit das bisherige Bezugssystem
Mittlere Springniedrigwasser (MSpNW) abgelöst hat.
Wracksuche
Die Suche nach Unterwasserhindernissen Ist Be
standteil der Seevermessung. Wo Unterwasser
hindernisse auf leicht veränderlichem Grund liegen
und den Gezeiten des Meeres ausgesetzt sind, kann
deren Lage und Zustand im Laufe der Zeit Instabil
werden. Strömungen und Gezeiten erzeugen Aus
kolkungen (Vertiefungen), die das Objekt in seiner
Lage und Tiefe verändern können. Daher sind peri
odische Untersuchungen notwendig, um die Lage
und auch die geringste Tiefe über dem Hindernis zu
kontrollieren und ggf. neu zu bestimmen. Signifikante
Änderungen müssen dann aktuell bekannt gemacht
und in den BSH-Seekarten dargestellt werden. Selbst
Wracks, die in einer Tiefe von mehr als 20 Meter
liegen, können eine Gefahr darstellen, z. B. für die
Fischerei (Netzhaker); für die Marine sind ohnehin
alle Unterwasserhindernisse von Interesse, u. a. für
die Unterwassernavigation von U-Booten.
Für die Ortung der Hindernisse werden hochleistungs
fähige Objektsuchsonare sowie Seitensichtsonare
eingesetzt, mit denen auch eine Grobbestimmung
der Wracklage erfolgt. In der Regel werden die
Hindernisse außerdem noch genauer durch einen
Taucher untersucht, der Zustand und Lage genau
ermittelt und die geringste Tiefe zusätzlich durch
barometrische Tiefenmessung bestimmt.
ATAIR, DENEB und WEGA führten 2007 insgesamt
137 Wrackuntersuchungen durch (114 in der Nord
see und 23 in der Ostsee). Davon betreffen 41 neue,
vorher unbekannte Wracks und Unterwasserhinder
nisse. Bei 15 Prozent der Untersuchungen ergaben
sich Änderungen, insbesondere geringere Tiefen ge
genüber der letzten Überprüfung. Zum Jahresende
wurde von der Wega eine intensive flächendeckende
Untersuchung im Bereich des Fahrwasserausbaus der
Unterweser durchgeführt, wobei der gesamte Bereich
nach Unterwasserhindernissen abgesucht wurde.
Schiffseinsätze
Die BSH-Schiffe (ATAIR, CAPELLA, DENEB, KOMET,
WEGA) waren nicht nur für Seevermessungs- und
Wracksucharbeiten im Einsatz. Insgesamt legten
die Schiffe 2007 zur Durchführung ihrer Aufgaben
Die Schiffseinsätze verteilten sich auf folgende Aufgaben:
Übersicht Schiffseinsätze
Vermessungsfahrten: 38538
Wartungsarbeiten:
Monitoring:
Baumuster:
2536
6937
1 471
10000
20000 30000 40000 sm