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Full text: Jahresbericht 2007

Seekarten und mehr 
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Seekarten und mehr 
Die Seevermessung und die Herausgabe amtlicher 
Seekarten und Seehandbücher obliegt nach dem 
Seeaufgabengesetz dem BSH. Das nautische Infor 
mationssystem des BSH umfasst die europäischen 
Gewässer mit insgesamt 456 Seekarten, 49 See 
büchern, amtlichen Seekartendaten für das digitale 
Navigationsinformationssystem ECDIS sowie klein 
formatigen Kartenserien für die Sportschifffahrt. 
Hinzu kommen amtliche Hafenhandbücher, die das 
BSH gemeinsam mit dem Deutschen Seglerverband 
(DSV) und Deutschen Motoryachtverband (DMYV) 
herausgibt. 
Aktuelle Seekarten und andere nautische Publika 
tionen gehören zur Pflichtausrüstung seegehender 
Schiffe und sind an Bord stets auf dem neuesten 
Stand zu halten, um sicher zu navigieren und Schä 
den an der Meeresumwelt zu vermeiden. Da es auf 
grund von Strömungsverhältnissen und Sedimentum 
lagerungen laufend nautisch bedeutsame Verän 
derungen, z. B. in den Tiefenverhältnissen der Schiff 
fahrtswege gibt, müssen all diese Informationen 
immer wieder aktualisiert werden. Regelmäßig neue 
Informationen und Vermessungsdaten liefern die fünf 
Vermessungs- und Wracksuchschiffe des BSH, die zu 
den modernsten weltweit zählen. Je nach den ört 
lichen Gegebenheiten sieht das BSH systematische 
Wiederholungsvermessungen in Abständen von 
1 bis 30 Jahren vor. 
Seevermessung 
Seevermessung ist die topographische Aufnahme 
des Meeresbodens und der Wattflächen sowie die 
Ortsbestimmung von unbewegten Objekten unter der 
Wasseroberfläche. Nach dem Internationalen Schiffs 
sicherheitsvertrag (SOLAS) sind die Küstenstaaten 
zu einer den Sicherheitsanforderungen der Seeschiff 
fahrt genügenden hydrographischen Vermessung 
verpflichtet. 
Das Vermessungsgebiet des BSH umfasst eine 
Fläche von etwa 57 000 km 2 ; dies entspricht einem 
Sechstel der Fläche Deutschlands. Es wird durch 
die entsprechenden Hoheitsgewässer und AWZen 
der Nachbarstaaten begrenzt. Sowohl die Deutsche 
Bucht als auch die südwestliche Ostsee sind ausge 
sprochen stark befahrene Gewässer, die nur geringe 
Wassertiefen aufweisen und deren vielerorts san 
diger Meeresboden ständigen Veränderungen unter 
liegt. Eine zuverlässige Kenntnis der aktuellen Mee 
restopographie ist also von besonderer Bedeutung 
für die Sicherheit und Leichtigkeit des Seeverkehrs. 
Die Seevermessung des BSH erfolgt in enger Ab 
stimmung national mit den Behörden der Wasser- 
und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) und 
international mit den hydrographischen Diensten der 
Nachbarländer. So werden nach Vereinbarungen 
der Ostsee- und der Nordsee-Anrainerstaaten alle 
Hauptschifffahrtswege und Ansteuerungen in Nord- 
und Ostsee hochauflösend vermessen und nach 
Hindernissen abgesucht. Dabei wird der IHO-Stan- 
dard S-44 zugrundegelegt, nach dem u. a. Objekte 
ab der Größenordnung eines Würfels mit zwei Metern 
Kantenlänge flächendeckend erkannt werden müs 
sen. Ziel ist es, die Topographie des Meeresbodens 
mit einem dichten Netz von Lotprofilen und mit Ein 
satz des Side Scan Sonars lückenlos zu bestimmen. 
2007 führten die BSH-Schiffe KOMET, CAPELLA, 
ATAIR, DENEB und WEGA Seevermessungsarbeiten 
mit insgesamt 21 272 sm (39396 km) Lotungsprofilen 
in der Nordsee (13770 sm bzw. 25502 km) und in 
der Ostsee (7502 sm bzw. 13894 km) durch. In der 
Nordsee wurden u. a. die Seegebiete vor den nord- 
und ostfriesischen Inseln neu vermessen, sowie die 
flächendeckende Suche nach Unterwasserhindernis 
sen in Kombination mit einer hochauflösenden Ver 
messung der Jade-, Weser- und Elbeansteuerungen 
durchgeführt. In der Ostsee wurde die Kadetrinne 
hochauflösend neu vermessen. Außerdem fanden 
Vermessungsarbeiten im Strelasund und in der 
Kieler Bucht statt. 
Alle von den Schiffen des BSH erfassten digitalen 
Positions- und Tiefenwerte wurden für die Archi 
vierung aufbereitet. Die Daten liegen mit zwei ver-
	        
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