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Full text: Jahresbericht 2008

Beobachten + Vorhersagen 
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Hamburger Hafen umgelagert. Bis 2007 wurden ins 
gesamt 4,5 Mio m 3 verbracht. Die Untersuchung der 
Feinkornfraktion des Oberflächensedimentes an der 
Klappstelle zeigte auch 2008 deutlich erhöhte Ge 
halte der Metalle Quecksilber, Zink, Kupfer, Cadmium 
und Nickel. Verglichen mit Untersuchungsergebnis 
sen aus 2000, d. h. einem Zeitraum deutlich vor der 
Einbringung des Baggergutes, waren die Metallge 
halte um den Faktor 2 bis 4 erhöht. 
Auch im Ostseewasser wies die Schwermetallvertei 
lung 2008 keine deutlichen oder gesundheitsgefähr 
denden Veränderungen auf. Regionale Konzentra 
tionserhöhungen wie sie z. B. in den letzten Jahren 
immer wieder in der westlichen Ostsee beobachtet 
wurden, werden auf eine windinduzierte, bodennahe 
Durchmischung und den damit verbundenen sehr 
variablen Schwebstoffanteil in der Wassersäule zu 
rückgeführt: Durch die Filtration der Proben werden 
Partikel >0,4 pm zurückgehalten, während Partikel 
<0,4 pm das Filter passieren. Die Schwermetall 
konzentrationen in den Oberflächensedimenten der 
BLMP-Stationen variieren innerhalb der bekannten 
Grenzen und unterscheiden sich für die untersuchten 
Regionen. Bisher kann jedoch noch kein gesicherter 
zeitlicher Trend für die einzelnen Stationen festge 
stellt werden (1998 bis 2008). 
Zeitreihe der Quecksilberbelastung Im Felnkornantell des Ober 
flächensedimentes an der Klappstelle Tonne E3 (o) 
Organische Schadstoffe 
Der größte Teil der heute bekannten 18 Mio. che 
mischen Verbindungen sind organische Stoffe. 
Von diesen werden ca. 20000 in größeren Mengen 
hergestellt. Etwa 2 000 Stoffe werden als umweltrele 
vante Schadstoffe angesehen, weil sie giftig (toxisch) 
oder in der Umwelt beständig (persistent) sind 
und/oder sich in der Nahrungskette anreichern kön 
nen (bioakkumulierbar). Das BSH bestimmt im Rah 
men seiner Monitoring-Untersuchungen bis zu 180 
verschiedene Schadstoffe im Seewasser, in Schweb 
stoffen und in Sedimenten. Zusätzlich zu den im Mai 
und August durchgeführten Überwachungsfahrten in 
die Deutsche Bucht erfolgen im Herbst nochmalige 
Untersuchungen, um die saisonalen Schwankungen 
der Schadstoffbelastung genauer zu erfassen. 
Die Erstellung eines neuen Verfahrens zur Bestim 
mung „klassischer“, lipophiler Schadstoffe wurde 
erfolgreich abgeschlossen und in die Routine über 
nommen. Gegenüber der bisherigen Methode konnte 
die Empfindlichkeit gesteigert werden, so dass räum 
liche Strukturen der Schadstoffverteilung wesentlich 
besser untersucht werden können. 
Die meisten Schadstoffe wurden 2008 in ähnlichen 
Konzentrationen wie in den Vorjahren beobachtet. 
Die Konzentrationen vieler „klassischer“ Schadstoffe 
sind in der Nordsee in den letzten Jahren zurück 
gegangen und heute z. T. erheblich niedriger als vor 
20 Jahren. So lagen im Mai 2008 z. B. die Konzen 
trationen des Insektizids Lindan (y-HCH) und seiner 
technischen Nebenprodukte (a-HCH und ß-HCH) 
im Wasser der Deutschen Bucht nur noch zwischen 
0,02 bis 0,13 ng/L (zum Vergleich 1988: 1 bis 4 ng/L). 
Andererseits wurden zwischenzeitlich zahlreiche 
neue Schadstoffe in der Umwelt nachgewiesen, die 
aufgrund ihrer Beständigkeit auch im Meerwasser 
zu finden sind. Ähnlich wie in den Vorjahren waren 
die Konzentrationen verschiedener Herbizide relativ 
hoch. Immer noch ist Atrazin großräumig nachweis 
bar, obwohl seine Anwendung schon seit Mitte der 
90er Jahre in Deutschland und anderen europäischen 
Ländern nicht mehr zugelassen ist.
	        
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