Zusammenarbeit 71
Organisationen über neue Techniken und
Standards in der Hydrographie. 30 Unter
nehmen präsentierten neue Technologien
für Seevermessung, Wracksuche, Daten
management und digitale Seekartographie.
Der Vizepräsident des BSH, Dr. Mathias
Jonas, leitete die Konferenz.
Das Motto „Auf dem Weg aus der Welt der
Seekarten in eine Welt der Geodäten“
bringt die wesentlichen Themen der
5. Außerordentlichen Internationalen
Hydrographischen Konferenz in Monaco
auf den Punkt. Die Integration von Mess
daten wissenschaftlicher und kommerziel
ler oder privater Messkampagnen in die
Meeresinformationen, die Bereitstellung
zielgruppengerecht aufbereiteter Informa
tionen sowie der weitere Aufbau entspre
chender nationaler hydrographischer
Dienste in den Schwellenländern waren
Kernpunkte wichtiger Beschlüsse.
Die Herstellung amtlicher Seekarten wird
zukünftig nur noch eine von vielen Einsät
zen der erhobenen Daten sein. Meeresum
weltschutz, Küstenzonenmanagement und
maritime Raumordnung stützen sich auf
diese Daten. Zukünftig wird für die Gewin
nung maritimer Daten auf das Prinzip des
„crowdsourcing“ gesetzt, also die Auslage
rung der Datenerhebung an Freiwillige wie
die Durchführenden privater oder wissen
schaftlicher Messkampagnen. Seefahrer
haben schon vor Jahrhunderten Informa
tionen über die Meere gesammelt und an
hydrographische Institutionen weitergege
ben. Dabei stellt die Qualitätskontrolle der
Daten eine große Herausforderung dar.
Ein weiteres wichtiges Thema war das
sogenannte „Capacity Building-Pro
gramm“ der IHO: Erfahrene Fachleute
begleiten Institutionen in Schwellen
ländern und unterstützen den Aufbau
nationaler hydrographischer Dienste. Das
sehr erfolgreiche Capacity Building
Programm der IHO steht unter Leitung
von Thomas Dehling, Leiter des Referats
„Seevermessung und Geodäsie“ des
BSH. Eine Vielzahl von Schwellenländern
stellt inzwischen eigene digitale Seekar
ten her.
Tsunami-Übung NEAMWave14 erfolg
reich absolviert
Die vom 28. bis zum 30. Oktober 2014 von
den Anrainerstaaten des Mittelmeers und
des Nordost-Atlantiks durchgeführte
Tsunamiübung NEAMWavel4 verlief
erfolgreich. Die Tsunami-Warnungen und
Informationen erreichten das deutsche
Kontakt- und Warnzentrum, das BSH,
schnell und fehlerfrei über die genutzten
Kommunikationskanäle E-Mail, Fax und
GTS (Global Telecommunication System).
Das BSH reagierte sofort und angemessen
auf die Warnungen und leitete unverzüg
lich die notwendigen Maßnahmen ein. Das
Tsunami-Frühwarnsystem ist seit der
letzten Übung am 23. November 2012
erfolgreich weiter auf- und ausgebaut