64 Die Meereskunde im BSH
Zeichnung eines Flüsterfundamentes
Mit freundlicher Genehmigung
von Dong Energy
kommt, dass die Anlage nach dem Ende
ihrer Lebensdauer rückstandslos entfernt
und an Land entsorgt werden kann.
Dong Energy, der Hersteller des Funda
mentes, führt während der Bau- und
Betriebsphase zusammen mit der Leibniz-
Universität Hannover und der Bundesan
stalt für Materialforschung und -prüfung
(BAM) umfassende Untersuchungen und
Messungen an dem Fundament durch. Die
Ergebnisse sind wichtig für die zukünftige
Nutzung des Fundamenttyps und fließen in
die weiteren Zulassungsverfahren ein. Die
Bundesregierung fördert die Forschungen
und Untersuchungen mit dem 6. Energie
forschungsprogramm.
Stromautobahn nach Norwegen
genehmigt
Am 10. Oktober 2014 erteilte das BSH die
Genehmigung für Verlegung und Betrieb
des Seekabels „NordLink“ im Bereich der
deutschen ausschließlichen Wirtschafts
zone (AWZ).
Das NordLink-Kabel verbindet erstmalig
den deutschen mit dem norwegischen
Strommarkt. Es ermöglicht einen Aus
tausch von Strom aus norwegischer
Wasserkraft und deutschem Windstrom in
der Größenordnung eines Atomkraftwerks.
Der Strom wird über die Strecke von
insgesamt über 600 km als verlustarmer
Gleichstrom mit einer Leistung von
1 400 MW übertragen.
Da das NordLink-Seekabel im Bereich der
deutschen ausschließlichen Wirtschafts
zone (AWZ) durch Vogel- und Natur
schutzgebiete verläuft, fand im Rahmen
des Genehmigungsverfahrens eine
intensive Prüfung alternativer Kabeltrassen
statt. Die genehmigte Trasse verläuft
östlich des Helwin-Clusters (Windparks
Amrumbank, Nordsee Ost, Meerwind Süd/
Ost) parallel zur schleswig-holsteinischen
Küste. Sie quert die naturschutzrechtlich
geschützten Biotope auf kurzer Strecke,
um sie möglichst wenig zu beeinträchtigen.
Zusätzliche Genehmigungsauflagen zum
Schutz der Meeresumwelt stellen eine
schonende Verlegung des Kabels sicher.
Das Bundesbedarfsplangesetz stellte
den nationalen Bedarf für das Nord-
Link-Projekt fest. Die EU-Kommission
misst dem genehmigten Kabelsystem
den Status eines „Projekts von gemein
samem Interesse“ („Project of Common
Interest“) bei. Das NordLink-Kabel soll
nach diesen Plänen bereits im Jahr
2018 in Betrieb gehen. Vor diesem
Hintergrund erscheint nun eine zügige
Investitionsentscheidung des Projekt
konsortiums für die rechtzeitige Rea
lisierung dieses für das deutsche
Stromnetz wichtigen Projekts erforder
lich.